NABU fordert Bundesländer zum Erhalt des Käfigverbots für Legehennen auf / Billen: Kniefall vor der Agrarindustrie ist nicht akzeptabel
(Bonn) - Der Naturschutzbund NABU hat die Ministerpräsidenten der Länder aufgefordert, die vor zwei Jahren einstimmig beschlossene Abschaffung der Käfighaltung von Legehennen nicht wieder rückgängig zu machen. Eine Aufweichung des Käfigverbots wäre ein Kniefall vor der Agrarindustrie und weder aus Sicht des Tierschutzes noch aus Sicht der Verbraucher akzeptabel", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Gerd Billen mit Blick auf die am kommenden Freitag (28.11.2003) im Bundesrat stattfindende Abstimmung über einen Antrag zur Änderung der Legehennenverordnung. Deutschland habe mit dem beschlossenen Ausstieg aus der Käfighaltung eine Vorreiterrolle im Tierschutz eingenommen, der auch den Landwirten eine langfristige Planungs- und Investitionssicherheit biete. Es sei politisch nicht zu vermitteln, wenn die Entscheidung jetzt von zahlreichen Bundesländern wieder in Frage gestellt werde. Offensichtlich handeln die Länder hier nach dem Motto was kümmert mich mein Geschwätz von gestern", so Billen.
Bei der Abstimmung im Bundesrat geht es eigentlich um eine Novellierung der Nutztierhaltungs-Verordnung im Bereich der Schweinehaltung. Die Ankündigung zahlreicher Bundesländer, diese neue Verordnung zu blockieren, sofern nicht die Übergangsfrist für Hühnerkäfige verlängert und so genannte ausgestaltete" Käfige wieder zugelassen würden, müsse laut NABU als fauler Kuhhandel" klar verurteilt werden. Damit würde die geltende Legehennenverordnung wieder aufgeschnürt, um allein den Interessen der Hühnerhalter entgegenzukommen. Nach Auffassung des NABU dürften auch mögliche tierhygienische Defizite in der Boden- und Freilandhaltung nicht zu einem Roll back" im Tierschutz führen. *Die Anforderungen des Tierschutzes müssen mit einer Verbesserung der Tiergesundheit in Einklang gebracht werden, ohne ethisch und moralisch unvermeidliche Prinzipien über Bord zu werfen", sagte Billen.
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