Pressemitteilung | Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)

Musikmarkt: Instrumentenbranche rechnet 2002 mit Zuwachs von 4 Prozent

(Köln) - Höfner, Hohner, Hoyer, Meinl, Schimmel und Steinway sind nur einige der vielen Markennamen aus dem Lande Bachs und Beethovens, die sich auf dem internationalen Markt für Musikinstrumente erfolgreich behaupten. Für dieses Jahr rechnet die Branche mit einem Umsatzzuwachs von 4 Prozent gegenüber 2001.

Krisenstimmung und flaue Konjunktur sind den Menschen nicht auf die Ohren geschlagen – im Gegenteil. Obgleich Pianos und Posaunen nicht eben für einen Appel und ein Ei zu haben sind, wird dafür tief ins Portemonnaie gegriffen. Die Auftragsbestände für Musikinstrumente liegen laut einer Umfrage des Dachverbands Musikwirtschaft und Veranstaltungstechnik per saldo sogar über dem Vorjahr.

Auf rund 19 Milliarden Euro beziffern die Veranstalter der jährlich stattfindenden Musikmesse in Frankfurt am Main den weltweiten Umsatz der Branche. Für den heimischen Markt rechnete das Kölner Marktforschungsinstitut BBE in 2001 mit 933 Millionen Euro Umsatz. Das meiste spielen die Klang-Schwergewichte ein:

Großinstrumente wie Flügel, Klaviere und Harfen machen 27 Prozent des Inlandsumsatzes mit Musikinstrumenten aus. An zweiter Stelle folgen elektronische Instrumente wie beispielsweise Orgeln, Synthesizer und E-Gitarren, Platz drei der Umsatz-Hitliste belegen Blasinstrumente, gefolgt von den Zupf- und Streichwerkzeugen. Die größten Auftritte hat das Orchester der deutschen Instrumentenbauer im Ausland – dort werden 60 Prozent des Umsatzes erzielt. Mit 83 Millionen Euro Exportvolumen waren die USA 2001 der bedeutendste ausländische Handelspartner. Gegenüber 1998 stieg der Absatz nach Übersee um stolze 48 Prozent.

Wachstumspotenziale verheißen auch die Märkte in Japan, Russland – und vor allem in China, das nach der Aufnahme in die Welthandelsorganisation bis zum Jahr 2010 viele Handelshemmnisse aufheben muss. Zurzeit schlagen Zölle und Gebühren für ein importiertes Piano dort mit annähernd 50 Prozent des Warenpreises zu Buche.

Hierzulande setzt die Branche auf die Musikförderung junger Menschen, lernt doch bislang schätzungsweise nur jeder zehnte Schüler ein Instrument. Darüber hinaus gilt die Generation der über 50-Jährigen als gute Kundschaft – Hobbymusiker, die nach Feierabend mit Vorliebe andere als die Job-Saiten aufziehen oder im Ruhestand mit Schmackes auf die Pauke hauen.

Quelle und Kontaktadresse:
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) Gustav-Heinemann-Ufer 84-88 50968 Köln Telefon: 0221/49811 Telefax: 0221/4981592

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