Pressemitteilung | Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD)

Multimodal: intelligent vernetzt durch die Stadt der Zukunft

(Berlin) - Der ökologische Verkehrsclub VCD unterstützt Kommunen und Verkehrsbetriebe bei der Entwicklung multimodaler Mobilitäts-Angebote. In Berlin stellte der Verband heute eine Befragung zum inter- und multimodalen Verkehrsverhalten von Großstädtern vor.

Mit dem Ticket für Bus und Bahn im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) erhalten die Fahrgäste gleichzeitig den Zugang zu Car- und Bikesharing-Angeboten und das gesamte Mobilitätsangebot der Stadt bekommt ein einheitliches Design - vom Radweg bis zum Fahrplanheft: diese und ähnliche Ideen werden aktuell in Deutschlands Städten dem Praxistest unterzogen.

Dahinter steht stets dasselbe Ziel: Um das Umweltproblem der urbanen Räume zu lösen und die Städte lebenswerter zu machen, sollen die ökologischen Verkehrsmittel besser miteinander vernetzt werden, so dass sie ihre Vorteile besser als bisher gegenüber dem motorisierten Individualverkehr ausspielen können.

Doch wie gelingt es, dass die Menschen beginnen die unterschiedlichen Verkehrsmittel des Umweltverbundes zu nutzen und schließlich auf den privaten Pkw verzichten?

Das zentrale Ergebnis der repräsentativen Befragung von rund 1.000 Großstädtern, die der VCD heute in Berlin vorgestellt hat, ist: der ÖPNV muss starkes Rückgrat sein. Schließlich verzichten nur sieben Prozent der Großstädter auf den öffentlichen Nahverkehr. Die Integration weiterer Mobilitätsangebote macht demnach nur Sinn, wenn der ÖPNV ein attraktives Angebot zur Verfügung stellt. Darüber hinaus geben die Bürgerinnen und Bürger an, dass ihnen neben einem guten Preis der einfache Einstieg mit einmaliger Anmeldung bzw. Registrierung auch für Carsharing und Mietfahrräder wichtig ist.

Philipp Kosok, Leiter des VCD-Projektes »Multimodal unterwegs - intelligent vernetzt durch die Stadt der Zukunft«: "Überrascht hat uns, dass bereits 22 Prozent der Befragten ganz ohne Auto unterwegs sind. Und es sind vor allem die jungen Erwachsenen die sich heute schon multimodal fortbewegen, und zwar jeder Zweite von ihnen. Zudem haben sie eine genaue Vorstellung vom Verkehrssystem. Routeninformationen sollen zunehmend online und über Apps bereitgestellt werden. Mobilitätsstationen wiederum müssen nicht groß sein aber möglichst vor der Haustür stehen, so 68 Prozent der Befragten."

Mit der repräsentativen Befragung beauftragte der VCD das Forschungsinstitut Quotas. Die Ergebnisse sollen Kommunen, Nahverkehrsbetriebe und StartUps bei der Entwicklung ihrer Produkte unterstützen. Angereichert wird das Informationsangebot durch eine Liste aktueller Good-Practice-Beispiele. Ab heute sind diese auf der Internetseite www.vcd.org/multimodal nachzulesen und werden in den kommenden Monaten stetig ergänzt.

Projektleiter Philipp Kosok: "Mobilitätsstationen, eTickets und multimodale Apps, es ist erstaunlich wie viele unterschiedliche Ansätze in jüngster Zeit in Deutschland entstehen. Die Städte suchen jetzt nach dem Angebot, das tatsächlich mehr Menschen überzeugt ihr Auto öfter stehen zu lassen. Aber sie müssen darauf Acht geben, dass sie nicht nur die harten Faktoren wie Preis und Angebot unter die Lupe nehmen, auch die weichen Faktoren entscheiden mit. Das heißt, die Angebote müssen gut sichtbar, verständlich und einfach nutzbar sein."

Mit der Einführung einer Fahrplan-App gehört zu einem guten Angebot, nicht auf den Aushang an der Haltestelle zu verzichten. Immerhin 38 Prozent der Befragten betonen, dass sie sich mittels Fahrplanaushängen informieren, wie sie von A nach B kommen.

Das VCD-Projekt »Multimodal unterwegs - intelligent vernetzt durch die Stadt der Zukunft« wird durch das Umweltbundesamt und das Bundesumweltministerium gefördert.

Quelle und Kontaktadresse:
Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD), Bundesverband Anja Smetanin, Pressesprecherin Wallstr. 58, 10179 Berlin Telefon: (030) 2803510, Fax: (030) 28035110

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