Mühlen für sinnvolle Nutzung von Agrarflächen

(Bonn) - Der Verband Deutscher Mühlen e.V. (VDM) sieht die aktuellen Pläne von EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos für ein stärkeres Greening der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nach 2013 skeptisch. Unter anderem schlägt Ciolos eine "Ökobrache" von sieben Prozent der Ackerfläche in Form von Bäumen, Hecken und Ackerrandstreifen als Voraussetzung für Direktzahlungen an die Landwirte vor. Diese Pläne würden dazu führen, dass wertvolles Ackerland der dringend notwendigen Erzeugung von Nahrungs- und Futtermitteln entzogen wird.

Nach Angaben des Deutschen Bauernverbandes müssten so alleine in Deutschland 600.000 Hektar Fläche aus der Produktion genommen werden. Dies ist doppelt kritisch, da zusätzlich Ackerflächen für die Lebensmittelherstellung durch die Nutzungskonkurrenz um Getreide zwischen Nahrungsmittel- und der Agroenergieerzeugung verloren gehen. Dies halten die deutschen Mühlen bei weltweit rund einer Milliarde hungernder Menschen für unverantwortlich.

Die weltweite Nachfrage nach Getreide steigt weiter, während die Lagerbestände zurückgehen dürften. Dabei sind sowohl stabile Preise bei Brotgetreide und eine gesicherte Versorgung wichtig. Die Vorschläge der EU-Kommission schränken jedoch durch weitere Greening-Maßnahmen das Potenzial der heimischen Landwirtschaft ein. Dies würde die Volatilität der Getreidepreise weiter erhöhen. Auch hinsichtlich einer dringend gebotenen Entbürokratisierung enttäuscht der Kommissionsvorschlag. Ganz im Gegenteil: Es werden neue bürokratische Hemmnisse aufgebaut, deren Notwendigkeit nicht erkennbar ist. "Dies ist das letzte, was die EU jetzt braucht", begründet VDM-Hauptgeschäftsführer Manfred Weizbauer die Ablehnung der Vorschläge durch die Mühlen.

Vom Feld auf den Teller: Mühlen und Mehl sind zentraler Teil der Ernährungskette 580 deutsche Mühlen vermahlen Jahr für Jahr rund acht Millionen Tonnen Weizen und Roggen. Ihre Mahlerzeugnisse - Mehl, Schrot, Kleie, Vollkornprodukte - sind die Grundlage für die unerreichte Vielfalt von Brot und Backwaren in Deutschland. Mit rund 6.000 Beschäftigten erwirtschaften die Mühlen einen Jahresumsatz von knapp 2,5 Milliarden Euro. Der Verband Deutscher Mühlen mit Sitz in Bonn vertritt ihre Interessen.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Mühlen e.V. (VDM) Pressestelle Beueler Bahnhofsplatz 18, 53225 Bonn Telefon: (0228) 97610-0, Telefax: (0228) 97610-99