Pressemitteilung | Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband

Montgomery: Gesetzentwurf zur Abschaffung des „Arztes im Praktikum“ fehlerhaft

(Berlin) – Zur 1. Lesung des „Gesetzes zur Änderung der Bundesärzteordnung“ und der geplanten Abschaffung des „Arztes im Praktikum“ am 29. Januar erklärt der Vorsitzende des Ärzteverbandes Marburger Bund, Dr. Frank Ulrich Montgomery:

Wir begrüßen den Willen der Bundesregierung, den „Arzt im Praktikum“ (AiP) zum 1. Oktober 2004 abschaffen zu wollen. Die 18monatige AiP-Phase hat unter anderem mit ihrer schlechten Bezahlung dazu beigetragen, dass immer weniger junge Mediziner den Arztberuf ergreifen. Mit dem vorgelegten Gesetzentwurf befindet sich die Bundesregierung jedoch auf dem falschen Weg, da er schwerwiegende handwerkliche Mängel beinhaltet. Zwischen erklärten Zielen und im Gesetz stehenden Regelungen klaffen Welten.

Dies betrifft insbesondere die Aussage, dass allen jungen Medizinern, die vor dem Stichtag 1. Oktober 2004 ihr letztes Examen ablegen und somit die volle AiP-Zeit leisten müssen, angeblich ab dem Stichtag Assistenzarztgehalt gezahlt würde. Ich kann nur jedem Medizinstudenten raten, bei seiner zukünftigen Berufsausbildungsplanung nicht diesen haltlosen Aussagen der Bundesregierung zu vertrauen.

Der gute Wille der Bundesregierung, mit der Abschaffung des AiP den Arztberuf attraktiver zu gestalten, wird mit dem Schüren falscher Hoffnungen ins Gegenteil verkehrt. Wir fordern die Politik auf, den „Arzt im Praktikum“ vollständig im Sinne der jungen Mediziner abzuschaffen. Wer wirklich eine bessere Bezahlung des medizinischen Nachwuchses will, der muss zumindest allen Ärzten im Praktikum zum Stichtag 1. Oktober 2004 ein Wahlrecht auf Erteilung der Vollapprobation geben.

Quelle und Kontaktadresse:
Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e. V. - Bundesverband Riehler Str. 6, 50668 Köln Telefon: 0221/9731680, Telefax: 0221/9731678

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