Montgomery: "Brand-Griese-Entwurf kriminalisiert Ärzte nicht"
(Berlin) - Im Vorfeld der Bundestagsabstimmung über eine gesetzliche Regelung der Sterbehilfe in Deutschland hat sich Bundesärztekammer-Präsident Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery in einem Video-Statement für den Gesetzentwurf der Abgeordneten Michael Brand (CDU) und Kerstin Griese (SPD) ausgesprochen. Der Entwurf sieht ein Verbot jeder Form geschäftsmäßiger Sterbehilfe vor und verzichtet auf weitere rechtliche Regelungen. Zugleich trat Montgomery Behauptungen entgegen, diese Regelung würde Ärzte kriminalisieren. Dies werde nur von seinen Gegnern ins Feld geführt, um Abgeordnete und Ärzte zu verunsichern. "Niemand muss diesen Antrag wegen irgendwelcher Kriminalisierungstendenzen fürchten", so Montgomery.
Mit Blick auf konkurrierende Anträge zu dem Brand/Griese-Entwurf, warnte der Bundesärztekammer-Präsident davor, dass die ärztliche Suizidbeihilfe zu einem Bestandteil der Regelversorgung werden könnte. Die Beihilfe zum Suizid sei keine ärztliche Aufgabe, stellte Montgomery klar. "Wir brauchen Palliativmedizin, wir brauchen Hospizarbeit, um den Menschen ein würdiges Sterben zu ermöglichen, und nicht den schnellen Exit."
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