Pressemitteilung | k.A.

Monitoring-Bericht: Klares Signal für Gaswettbewerb / Ausbau des Strommarktes und starken Regulator forcieren

(Essen) - Der Monitoring-Bericht des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) lehnt das derzeitige Netzzugangsmodell der Gaswirtschaft als Wettbewerbshindernis zu Recht ab, plädiert mit klaren Worten für eine endlich fortschrittliche Gas-Alternative wie das von BDI/VIK vorgeschlagene Zonen- bzw. Entry-Exit-Modell, fordert beide Marktseiten zur Weiterarbeit an den offenen Strommarkt-Problemen auf und legt den Grundstein für ein zupackendes Regulierungssystem. Eine insgesamt gelungene Analyse mit zukunftsfähigen Therapievorschlägen, urteilt der VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft in einer ersten Reaktion. VIK begrüßt den ausdrücklichen Appell des BMWA an die Verbände, die bestehende Verbändevereinbarung zügig weiter zu entwickeln.

Eine klare Absage erteile der Bericht zu Recht dem derzeitigen Gas-Kontraktpfadmodell, das zur Marktzersplitterung und nicht zu wirksamem Wettbewerb führe. Dieses Modell bilde die physischen Gegebenheiten im Erdgasnetz nicht ab – ein Vorwurf, den bisher BDI und VIK für ihr Modell einstecken mussten. Die Forderungen nach einem Entry-Exit-Modell für den Gasnetzzugang (Regelzonenmodell) mit nur wenigen unternehmensübergreifenden Regelzonen und einem einzigen Ausspeiseentgelt, nach Kostenwälzung und gemeinsamer Entgeltkalkulation benachbarter Netzbetreiber finden die volle Unterstützung des VIK. Dies gelte auch für die je Regelzone einzurichtende zentrale Koordinationsstelle, die Verpflichtung der Netzbetreiber zur Kooperation und die zu veröffentlichenden Daten über Netzkapazitäten, Netzauslastung usw. Mit diesem Paradigmenwechsel werden in Deutschland endlich die Weichen zu Gunsten eines funktionsfähigen Gaswettbewerbs gestellt.

Auch beim Strom liege der Monitoring-Bericht mit seinen Forderungen nach Weiterentwicklung des Regelenergiemarktes, dem Wunsch nach angemessenen Netznutzungsentgelten, einem stark verbesserten Vergleichsmarktkonzept, Nutzung von Anreizsystemen usw. voll auf der Linie des VIK bei seinen derzeitigen Verhandlungen zur VV Strom III.

Eine einfache Übertragung der Arbeitsweise der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) vom Telekommunikations- auf den Strom- und Gasbereich hält der VIK für ungeeignet. Allein die Vielzahl der marktbeherrschenden Versorger spreche dagegen. Zu begrüßen seien die vorgeschlagenen klaren Prüfungs- und Sanktionsmöglichkeiten der Behörde für die Entflechtung integrierter Unternehmen. Vehement plädiert der VIK für eine institutionalisierte Kooperation der Wettbewerbsbehörde mit den Verbänden, um deren Know-how für die permanente wettbewerbliche Fortentwicklung der Strom- und Gasmärkte nutzen zu können.

Quelle und Kontaktadresse:
VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V. Richard-Wagner-Str. 41, 45128 Essen Telefon: 0201/810840, Telefax: 0201/8108430

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