Pressemitteilung | Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V. (BDM)

Molkereiwirtschaft agiert in die falsche Richtung

(Freising) - Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter BDM e.V. kritisiert, dass die Molkereiwirtschaft derzeit viel Geld und Energie darauf verwendet, um die für die Milcherzeuger positiven Ergebnisse des Milchgipfels Ende Juli, nämlich die geplante Umsetzung marktkonformer, mengenbegrenzender Maßnahmen, noch im Nachgang zu torpedieren.

Die Molkereiwirtschaft klagt darüber, dass derzeit hohe Anlieferungsmengen den Rohstoffwert der Milch nach unten drücken würden und gleichzeitig Impulse aus dem Exportgeschäft fehlten. Trotzdem wird von Seiten der Molkereien nichts unternommen, um dieser Situation zu begegnen, sondern vielmehr große Kraftanstrengungen unternommen, um diesen Status quo zu erhalten.

Im Moment werden zu diesem Zweck teure 20-seitige Hochglanzbroschüren für – nach eigenen Aussagen - sechs bis neun Euro pro Stück hergestellt und verteilt, die vor allem ein Ziel haben: Die Verhinderung der vom BDM geforderten mengenbegrenzenden Maßnahmen, die eine Produktion von ca. 3 Prozent weniger Milch zur Folge hätten.

„Die Molkereien jammern schon vor deren Umsetzung über Wettbewerbsnachteile, die sie durch die vom BDM geforderten Maßnahmen erleiden würden. Statt jedoch für den Ausbau ihrer Wettbewerbsposition mehr Geld in die Entwicklung starker Marken zu investieren, verwenden sie es lieber für Kampagnen gegen die Erzeuger. Das bedeutet letztlich, dass im Fall der genossenschaftlichen Molkereien das Geld der Genossen für Kampagnen gegen die eigenen Genossen verwendet wird“, verurteilt BDM-Vorstandsvorsitzender Romuald Schaber das Verhalten der Molkereien aufs Schärfste. „Von den Erzeugern wird immer erwartet, dass sie sich den Marktgegebenheiten flexibel anpassen. Das Gleiche ist leider bei vielen Molkereien überhaupt nicht feststellbar.“

Im Übrigen hat beispielsweise Frankreich als zweitgrößter Milchproduzent innerhalb der EU die vom BDM geforderten Maßnahmen zur Verhinderung der Überproduktion schon vor einigen Jahren umgesetzt. Insofern kann von einer Benachteiligung deutscher Molkereien nicht gesprochen werden, so Schaber.

Der BDM fordert die Molkereiwirtschaft daher auf, ihr Geld sinnvoll und konstruktiv in Marketingmaßnahmen sowohl für die Herausstellung der besonderen Bedeutung der Milch in der Ernährung als auch für den Ausbau von Marken und damit in die Stärkung ihrer Position im Marktumfeld zu investieren, statt destruktiv und an den Markterfordernissen vorbei gegen die Erzeuger vorzugehen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V. (BDM) Pressestelle Ismaningerstr. 90a, 85356 Freising Telefon: (08161) 5384730, Telefax: (08161) 53847350

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