Möllenberg: Verlängerung der Arbeitszeit ist ein Irrweg
(Saalfeld) - "Angesichts von mehr als vier Millionen Arbeitslosen ist die Forderung von Arbeitgebern und ihren Verbänden, der CDU-Vorsitzenden Angela Merkel und Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement nach einer generellen Verlängerung der Arbeitszeiten ein völlig falsches Signal. Ziel dieser Forderung sei einzig ein Lohnverzicht durch die Hintertür." Das hat Franz-Josef Möllenberg, Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), am 5. November bei einem Besuch der Thüringer Schokoladenfabrik Saalfeld erklärt.
Der NGG-Vorsitzende konnte sich bei einem Betriebsbesuch von der Leistungsfähigkeit des Unternehmens und davon überzeugen, dass geltende Regelungen zur Tarifautonomie und zur Nutzung von Arbeitszeitkonten die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens sichern. "Die Tarifpolitik der NGG hat dazu beigetragen, dass heute in der Thüringer Schokoladenfabrik Saalfeld rund 850 Menschen aus der Region einen sicheren Arbeitsplatz haben. Beispielsweise konnten in der Vergangenheit durch Öffnungsklauseln 60 Arbeitsplätze gerettet werden." Hinzu komme, dass es durch Öffnungsklauseln im Manteltarifvertrag der Süßwarenindustrie möglich sei, von der Regelarbeitszeit von 39 Stunden abzuweichen und Arbeitszeitkorridore von bis zu 45 Stunden wöchentlich zu nutzen. "Dies zeigt, dass Gewerkschaften und Betriebsräte in betrieblichen Bündnissen längst flexibel, innovativ und branchennah handeln, bevor andere mit untauglichen und einfallslosen Vorschlägen aufwarten."
Möllenberg erneuerte die Forderung der NGG nach einem existenzsichernden Mindesteinkommen. "Vor allem in den ostdeutschen Bundesländern könnte damit ein Signal gesetzt werden, um der Unterbietungskonkurrenz den Boden zu entziehen. Angesichts der EU-Osterweiterung ist zudem ein wachsender Druck auf die Löhne zu befürchten."
Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)
Haubachstr. 76, 22765 Hamburg
Telefon: 040/38013105, Telefax: 040/88013220
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