Pressemitteilung | Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)

Möllenberg: Positivliste für Futtermittel ist längst überfällig

(Hamburg) - Angesichts der jüngsten Skandale mit hormonbelasteten Abfällen in der Futtermittelindustrie hat Franz-Josef Möllenberg, 1. Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), seine Forderung nach einer Positivliste für Inhalts- und Zusatzstoffe in Futtermitteln bekräftigt und unterstützt Verbraucherschutzministerin Renate Künast.

„Die Positivliste für Futtermittel ist längst überfällig. Hoffentlich geschieht jetzt etwas“, sagte Möllenberg am 16. Juli in Hamburg. Die Gewerkschaft NGG habe bereits seit dem Bekanntwerden des ersten BSE-Falls in Deutschland Ende des Jahres 2000 diese Positivliste gefordert. „Erst jetzt angesichts eines Hormonskandals mit ungeahnten Ausmaßen greift die Politik diese Forderung auf. Das Manschen und Panschen hätte schon viel früher unterbunden werden können und müssen. Monate- und jahrelang konnten fahrlässig und kriminell nicht nur Verbraucher geschädigt werden, auch Arbeitsplätze in der Lebensmittelindustrie werden aufs Spiel gesetzt“, kritisierte Möllenberg. Es sei ein Armutszeugnis für diejenigen in der europäischen Agrarpolitik, die immer wieder konstruktive Vorschläge ablehnten, dass Futtermittel als profitable Müllentsorgung missbraucht werden könnten. Möllenberg forderte EU-weit strenge Maßnahmen und Regeln, um Futtermittel- und Agrarbetriebe stärker zu kontrollieren und bei Verstößen mit schärferen Sanktionen zu belegen. „Die Lehren, die aus BSE bisher gezogen wurden, sind nur Stückwerk“, so der 1. NGG-Vorsitzende. „Das Netz der Kontrollen ist europaweit lückenhaft, Strafen werden aus der Portokasse bezahlt. Informationen fließen spärlich oder zu spät. Wenn etwas entdeckt wird, steht es längst auf dem Tisch der Verbraucher.“

Es bestätige sich einmal mehr die Forderung der Gewerkschaft NGG nach einem vernünftigen und sachgerechten Kriterienkatalog, bei dem nicht nur Inhaltsstoffe, sondern ökologische und soziale Bedingungen der Produktion transparent werden müssen. „Die Manscher und Panscher sind gerade in den Betrieben anzutreffen, die sich nicht an Tarifverträge halten und in denen Arbeitnehmer, die einen Betriebsrat wählen wollen, die ‚rote Karte‘ erhalten.“

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Haubachstr. 76 22765 Hamburg Telefon: 040/38013105 Telefax: 040/88013220

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