Pressemitteilung | Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)

Möllenberg: Niedriglöhne fördern Arbeitsplatzkannibalismus

(Göttingen) - Die Ausweitung des Niedriglohnsektors und die Anhebung der Grenze für geringfügig Beschäftigtigte hat Franz-Josef Möllenberg, 1. Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), am 31. August auf einer Veranstaltung seiner Organisation in Göttingen scharf kritisiert.

„Die von der CDU/CSU und der FDP favorisierte massive Ausweitung des Niedriglohnsektors führt zu Arbeitsplatzkannibalismus und käme einem Lohnsenkungsprogramm gleich“, erklärte Möllenberg. Werde die Grenze für geringfügig Beschäftigte von 325 auf 400 oder 500 Euro angehoben, habe dies nicht nur katastrophale Auswirkungen auf die Sozialversicherungssysteme. Beträge in Höhe von mehreren Milliarden Euro würden den Sozialkassen fehlen. Die geringfügig Beschäftigten würden auch keine Ansprüche aus der Sozialversicherung erwerben: sie wären beispielsweise nicht rentenversichert.

Jeder, einschließlich der Mitglieder der Hartz-Kommission, der die Ausweitung des Niedriglohnsektors anstrebe, ignoriere, dass es in Deutschland einen ausgeprägten Niedriglohnsektor gebe. Die weitere Ausbreitung von Billigjobs und deren öffentliche Förderung führe zu ihrer stillschweigenden Akzeptanz. „Dabei wird verkannt, dass Niedriglöhne letztlich gesicherte tarifliche Verhältnisse verdrängen. Vollzeitarbeitsplätze werden in geringfügige Beschäftigungsverhältnisse umgewandelt. Kein einziger neuer Arbeitsplatz wird entstehen“, befürchtet der 1. NGG-Vorsitzende.

„Statt Mini-Jobs und Niedriglöhnen brauchen wir existenzsichernde Mindesteinkommen“, forderte Möllenberg. Jeder der arbeite, müsse auch davon leben können. Existenzsichernde Mindesteinkommen sollten deshalb in der Höhe von
1.500 Euro liegen.

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Haubachstr. 76 22765 Hamburg Telefon: 040/38013105 Telefax: 040/88013220

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