Möbel-Außenhandel 2003: Exportanteil wächst trotz schwieriger Lage
(Bad Honnef) - Die Möbelindustrie konnte im vergangenen Jahr vor dem Hintergrund eines schwachen Inlandsgeschäftes erneut ihren Exportanteil steigern, obwohl die Exporte insgesamt rückläufig waren. Die Exportquote unserer Industrie liegt jetzt bei 24,8 Prozent und damit um 10 Punkte höher als noch vor 5 Jahren, so der VDM Hauptgeschäftsführer Dirk-Uwe Klaas.
Damit tragen die Bemühungen unserer Hersteller zur Erschließung neuer Märkte deutliche Früchte, so Klaas. Der Wert der exportierten Möbel betrug im Jahr 2003 gemäß der vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes insgesamt 4,92 Mrd. Euro und lag damit um 5,8 Prozent niedriger als im Jahr 2002. Dieser Wert ist allerdings nur vorläufig und wird sich nach Vorliegen der endgültigen Zahlen noch verbessern, da gerade im europäischen Binnenhandel viele Exporte erst nachträglich gemeldet werden. Vergleicht man die jetzt vorliegenden vorläufigen Zahlen mit denen des Vorjahres, so ist ein Umsatzrückgang im Exportgeschäft von lediglich 1,0 Prozent zu verzeichnen.
Dies wird auch an den Zahlen für die Europäische Union deutlich. Die EU-Ausfuhren gingen gemäß der vorläufigen Werte im Jahr 2003 um 10,1 Prozent auf 3.137,1 Mio. Euro zurück. Der Anteil der EU an den Gesamtexporten schrumpfte somit von 65 auf 64 Prozent. Die wichtigsten Abnehmerländer bleiben nach wie vor die Niederlande mit einem Exportvolumen von 765,6 Mio. Euro (-13,9 Prozent, die Schweiz mit 575,8 Mio. Euro (- 0,1 Prozent) und Frankreich mit 521,2 Mio. Euro (-10,7 Prozent). Erfreulich positiv entwickelten sich dagegen die Ausfuhren nach Spanien mit 174,4 Mio. Euro (+2,7 Prozent) und Schweden mit 90,8 Mio. Euro (+12,8 Prozent).
Auch die Ausfuhren in die Länder Osteuropas legten um 5,6 Prozent zu und erreichten ein Volumen von 580,2 Mio. Euro. Die wichtigsten Handelspartner Deutschlands in Osteuropa waren die Tschechische Republik mit 159 Mio. Euro (-1,7 Prozent), Polen mit 134,5 Mio. Euro (+2,7 Prozent) und Russland mit 76,9 Mio. Euro (+5,3 Prozent). Die höchsten Zuwachsraten verzeichnete die deutsche Möbelindustrie im Außenhandel mit Asien, die Exporte stiegen hier um 21,8 Prozent auf 287,6 Mio. Euro. Die Ausfuhren nach Nordamerika gingen hingegen um 4,8 Prozent auf 216,2 Mio. Euro zurück.
Bei einem näheren Blick auf die gesamten exportierten Möbel fällt auf, dass vor allem die deutschen Sitzmöbel im Ausland gut ankommen. Rund 39 Prozent aller Ausfuhren waren Sitzmöbel, die im Gesamtwert von 1.893,4 Mio. Euro über die Grenzen gingen. Gegenüber dem Vorjahr kam es in Jahr 2003 zu einem Rückgang der Sitzmöbelexporte um 2,7 Prozent.
Nach wie vor bleibt Osteuropa die wichtigste Herkunftsregion von Importmöbeln. Während die Importe aus den Ländern der Europäischen Union mit 2.088,2 Mio. Euro (- 17 Prozent) regelrecht einbrachen, stiegen die Importe aus Osteuropa nochmals um 9,4 Prozent auf 3.317,1 Mio. Euro. Der Anteil der Importe aus den Ländern Osteuropas an den Gesamtimporten erreichte somit erstmals 48 Prozent. Das wichtigste Importland bleibt nach wie vor Polen mit 1.594,4 Mio. Euro (+18,1 Prozent), gefolgt von Italien mit 798,3 Mio. Euro (-17,1 Prozent) und der Tschechischen Republik mit 592,8 Mio. Euro (+5 Prozent). Die Einfuhren aus den übrigen Ländern Europas stiegen um 3,7 Prozent auf 422,8 Mio. Euro, die aus Asien um 31,8 Prozent auf 683,9 Mio. Euro und die aus Nordamerika um 5,1 Prozent auf 35,5 Mio. Euro.
Den Löwenanteil an den Möbelimporten machen mit 54 Prozent des gesamten Importwerts nach wie vor Sitzmöbel aus, die im Wert von 3.685,4 Mio. Euro (+5 Prozent) nach Deutschland eingeführt wurden.
Quelle und Kontaktadresse:
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