Pressemitteilung | Deutscher Bauernverband e.V. (DBV)

MKS-Schutzimpfungen ja - aber ohne Handelsrestriktionen !

(Bonn) - Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat seine Forderung bekräftigt, die
derzeitige Nicht-Impfpolitik der EU im Kampf gegen die Maul- und Klauenseuche in eine europaweite vorbeugende Impfpolitik umzulenken. Dies müsse aber zwingend mit einer Aufhebung der Handelsrestriktionen verknüpft werden, sonst seien Gebiete mit geimpften Tieren "ökonomisch tot". Dies betonte DBV-Präsident Gerd Sonnleitner am 18. April 2001 im DeutschlandRadio Berlin. Die tragische Entwicklung in Großbritannien mache klar, dass die derzeitige Seuchenstrategie der EU weder wirtschaftlich noch gesellschaftlich länger vertretbar sei.

Sonnleitner verwies darauf, dass Deutschland bislang frei von Maul- und Klauenseuche sei. Dennoch verbreite das MKS-Geschehen in den Niederlanden Unsicherheit und Angst vor allem in den benachbarten deutschen Veredlungsgebieten. Insoweit sei der Antrag des Landwirtschaftsministeriums von Nordrhein-Westfalen auf Schutzimpfung in einem Sperrgürtel "zweifellos in guter Absicht" erfolgt. Es gebe allerdings Zweifel unter Fachleuten, ob eine regional begrenzte Impfung für einen wirksamen Schutz ausreiche. Solange das Seuchenregime in der EU unverändert zur Anwendung komme, sei auch große Skepsis gegenüber den möglichen wirtschaftlichen Auswirkungen angebracht.

Die bisher seitens der EU in den englischen und niederländischen MKS-Krisengebieten erlaubten Not- und Ringimpfungen liefen darauf hinaus, so Sonnleitner, dass die geimpften Tiere anschließend doch getötet und vernichtet werden. Das zur Stunde geltende Seuchenrecht verlange, dass Milch- und Fleischprodukte gesondert verarbeitet werden müssen und nur bestimmten Verwendungszwecken dienen können. Vor allem bei Schweinefleisch sei fraglich, ob überhaupt ein Marktabsatz für diese Produkte besteht. Auf jeden Fall seien schwerwiegende Auswirkungen auf die Erzeugerpreise und damit auf die Einkommen in der betroffenen Region zu erwarten. Darüber hinaus sei derzeit nicht absehbar, welche Handelsbeschränkungen auf die übrigen Gebiete Deutschlands zukommen, in denen nicht geimpft wird. Schließlich sei ungewiss, ob das Internationale Tierseuchenamt Deutschland den Status "MKS-frei" aberkenne.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bauernverband e.V. (DBV) Godesberger Allee 142-148 53175 Bonn Telefon: 0228/81980 Telefax: 0228/8198205

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