Pressemitteilung |

MKS: Impfen statt töten sollte Politik der Bundesregierung werden

(Bonn) - Als eine Fehlentscheidung bewertet der Bundesverband der Verbraucherzentralen und Verbraucherverbände e.V. den Beschluss der Bundesregierung, zur Vermeidung der Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche (MKS) keine vorsorgenden Impfungen des Tierbestandes zuzulassen. Wer das Vorsorgeprinzip politisch ernst nehmen will, der sollte — statt gesunde Tiere vorsorglich abzuschlachten — durch Schutzimpfungen noch nicht betroffener Tiere einer Ansteckung vorbeugen.

Das sinnlose Töten aus "Vorsorgegründen" muss ein Ende haben, da geeignete Tierimpfstoffe vorhanden sind, so die Forderung des BVZV an die Bundesregierung. Der Bundesverband praktischer Tierärzte e.V. schätzt die entstehenden Impfkosten (inklusive Materialkosten) auf etwa 4 Mark pro Tier. Für eine flächendeckende Impfung in der Europäischen Union müssten demnach bei rund 250 Millionen zu impfender Tiere 1 Mrd. DM aufgebracht werden. Allein die Kosten der MKS-Folgeschäden in England belaufen sich nach Auskunft des Tierärzteverbandes bereits jetzt auf 10 bis 12 Milliarden DM.

Gleichzeitig widerspricht der Bundesverband der Verbraucherzentralen und Verbraucherverbände e.V. (BVZV) der Forderung des Deutschen Bauernverbandes, Urlaubs- und Klassenfahrten nach Großbritannien und Frankreich aufgrund der Maul- und Klauenseuche abzusagen.

Nach gegenwärtigem Stand der Wissenschaft stellt MKS keine Gefahr für Menschen dar. Allerdings sollten Verbraucher sich vor Reiseantritt umfassend bei ihrer Verbraucher-Zentrale oder dem zuständigen Landesministerium über sinnvolle Verhaltensregeln informieren. So dürfen Touristen keine Fleisch- oder Käseprodukte aus dem Ausland mitbringen. Auch auf das Schmusen mit Tieren ist zu verzichten. Nach der Rückkehr aus MKS-betroffenen Urlaubsregionen muss mindestens eine Woche lang der Besuch landwirtschaftlicher Betriebe oder Zoos ein Tabu sein.

Quelle und Kontaktadresse:
Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände e.V. (AGV) Heilsbachstr. 20 53123 Bonn Telefon: 0228/64890 Telefax: 0228/644258

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