Pressemitteilung | Verband deutscher Unternehmerinnen e.V. (VdU)

"Mitten im Markt" - VdU-Unternehmerinnenumfrage 2013 / Unternehmerinnen führen anders als Entscheider / Von der zukünftigen Regierung erwarten sie stärkere Investitionen in die Bildung und den Ausbau der Kinderbetreuung

(Berlin) - Deutschlands Arbeitgeberinnen setzen bei der Unternehmensführung nicht die gleichen Prioritäten wie andere Entscheider aus dem Mittelstand. Das ergibt die aktuelle VdU-Unternehmerinnenumfrage 2013. Dafür ließ der Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU) in Kooperation mit der Deutschen Bank rund 440 seiner Mitglieder befragen sowie - erstmals - 200 Führungsspitzen aus dem Mittelstand. Ganz oben steht für die Frauen die Kundenbindung: 98 Prozent halten sie für besonders wichtig. Dagegen landet dieses Instrument in der Vergleichsgruppe nur auf Platz vier (88 Prozent). Hier hat die Mitarbeiterbindung Vorrang (98 Prozent), die bei den Unternehmerinnen noch hinter der strategischen Planung (93 Prozent) rangiert.

Die Unternehmerinnen setzen auf nachhaltige Instrumente, um für Fachkräfte attraktiv zu sein: So bieten 65 Prozent der Befragten interne Weiterbildung an, 56 Prozent haben Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf eingeführt.

Sonderleistungen, wie Dienstwagen oder Bonuszahlungen, spielen in frauengeführten Unternehmen mit knapp 30 Prozent eine untergeordnete Rolle.
Von der Politik fordern 97 Prozent der befragten Unternehmerinnen stärkere Investitionen in die Bildung, 90 Prozent erwarten einen Ausbau der Kinderbetreuung. Die Einführung einer Frauenquote für Aufsichtsräte halten 64 Prozent für notwendig - gegenüber lediglich 15 Prozent in der Vergleichsgruppe aus dem Mittelstand.

Zuversichtlich sind die Frauen, wenn es um ihre wirtschaftliche Zukunft geht: 51 Prozent sind in der VdU-Umfrage überzeugt, dass sich die Lage in ihrem Unternehmen in den kommenden Monaten positiv entwickeln wird. Im übrigen Mittelstand liegt dieser Anteil bei nur 35 Prozent.

Stephanie Bschorr, Präsidentin des VdU sagte bei der Vorstellung der Ergebnisse in Berlin: "Die Umfrage zeigt, dass Frauen an der Spitze von Unternehmen andere, feiner justierte Prioritäten setzen. Sie achten auf Bildungs- und Chancengleichheit und wissen aus ihrem persönlichen Erfahrungshorizont, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf die Mitarbeiter eher an ein Unternehmen bindet als Boni oder Dienstwagen. Unternehmerinnen führen nicht gänzlich anderes als Entscheider aus dem Mittelstand. Es sind die Nuancen, die den kleinen, aber wesentlichen Unterschied ausmachen und von dem die Wirtschaft noch viel stärker als bisher profitieren sollte."

Quelle und Kontaktadresse:
Verband deutscher Unternehmerinnen e.V. (VdU) Julia Weisberg, Pressereferentin Glinkastr. 32, 10117 Berlin Telefon: (030) 2005919-0, Telefax: (030) 20059192-00

(tr)

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