Mittelverschwendung in der GKV / FVDZ kritisiert Ausbau fragwürdiger Zusatzleistungen und fordert die Politik zum Handeln auf
(Berlin) - "Der Milliardenüberschuss in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) motiviert immer mehr Krankenkassen dazu, die Gelder für den Ausbau zum Teil fragwürdiger Zusatzleistungen zu verschwenden", kritisiert Dr. Karl-Heinz Sundmacher, Bundesvorsitzender des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte (FVDZ), am 17. Juli 2012 in Berlin.
"Während Zahnärzte ihre Leistungen für gesetzlich Versicherte durch Budgetierung und Sonderopfer nur teilweise oder gar nicht honoriert bekommen, nutzen die Kassen den üppigen Geldsegen, um ihr 'Serviceangebot' zu erweitern und ihre Marktposition gegenüber den Wettbewerbern zu verbessern", rügt Sundmacher. So würden plötzlich nicht verschreibungspflichtige Medikamente bezahlt, homöopathische Leistungen übernommen oder - wie jüngst von einer norddeutschen Ersatzkasse angekündigt - die Praxisgebühren bei Zahnarztbesuchen erstattet.
Gemäß dem Wirtschaftlichkeitsgebot nach §12 Sozialgesetzbuch V müssen Leistungen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein und dürfen das Maß des Notwendigen nicht überschreiten. Dies sei angesichts der aktuellen Entwicklung jedoch kaum mehr gegeben. "Wir fordern Gesundheitsminister Daniel Bahr deshalb auf, hier endlich gegenzusteuern. Anstatt Versichertengelder für bunte Marketingpakete zu missbrauchen, sollten die Kassen unsere Leistungen endlich angemessen vergüten und die verbleibenden Gelder an die Beitragszahler zurückgeben. Zahnmediziner wie Patienten haben ein Anrecht darauf", schließt Sundmacher.
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