Pressemitteilung | Deutscher Reiseverband e.V. (DRV)

Mittelstandstagung soll über Basel II aufklären

(Berlin) – Ein Zwischenergebnis aus der laufenden dritten Welle des DRV-Reisebüro-Benchmarkings hat den Ausschuß Betriebswirtschaft des Deutschen Reisebüro und Reiseveranstalter Verbands (DRV) alarmiert: Danach ist nur eine Minderheit der repräsentativ ausgewählten Reisemittler mit dem für Kreditvergaben und Ratings von Banken wichtigen Begriff „Basel II“ vertraut. Bei der von Axel Duhr (Reisebüro Wichelhovenhaus, Iserlohn) geleiteten Ausschußsitzung heute in der Berliner Verbandsgeschäftsstelle wurde begrüßt, daß dieses wichtige Thema bei der DRV-Mittelstandstagung von Freitag, 9., bis Sonntag, 11. August 2002, in Stuttgart breiten Raum einnehmen und mit Bankenvertretern diskutiert werden wird.

Eine Hilfestellung zum Erfüllen der Basel-II-Kriterien soll auch das vom DRV-Ausschuß Betriebswirtschaft unter Federführung von Bernd Zillich (Derpart, Frankfurt am Main) und Dr. Matthias Hocks (Ta.ts, Frankfurt am Main) entwickelte Budgetierungs-Tool für Microsoft Excel geben. Dieses soll – mit regionalen Schulungsangeboten – im Ausschuß-Workshop anläßlich der Mittelstandstagung präsentiert werden. „Budgetierung“ ist nicht nur Basis für Bankkredite, sondern auch für eine Professionalisierung der Branche unumgänglich“, erklärte Axel Duhr. Viele Inhaber und Büroleiter würden ihre Zahlen gar nicht kennen, sogar der Mehrheit der Kooperationsmitglieder fehle entsprechendes Wissen. Zum Teil, so der Ausschußvorsitzende, würden erst jetzt die Jahresabschlüsse 2000 auf den Tisch gelegt. Dies sei problematisch, da Banken und Sparkassen für Kredite immer mehr Fakten und Zahlen verlangen. Auf Kritik stieß, daß im Blick auf Basel II Tochterunternehmen von Banken zunehmend Beratungsdienstleistungen und Ratings für teures Geld anbieten. Über vom Verband organisierte Alternativen wird nachgedacht.

Diskutiert wurden steigende Prozeßkosten infolge eines Erlasses des Bundesfinanzministeriums (BMF), wonach die Steuernummern und Anschriften sämtlicher Leistungsträger auf Verkaufsbelegen anzugeben sind. Daß der Start-Beirat das Thema inzwischen behandelt hat und Start Amadeus für Juli die Umsetzung plant, wurde begrüßt. Allerdings werde in der Folge der Verbrauch von Start-Belegen merklich steigen. Insbesondere müßten Reisebüros bei Eigenveranstaltungen und Service-Entgelten darauf achten, die eigene Steuernummer anzugeben, warnte der Ausschuß.

Bedauert wurde die Ablehnung der vom DRV gewünschten Sonderregelung im Blick auf die Grundsätze zum Datenzugriff sowie zur Prüfbarkeit digitaler Unterlagen. Diese hat das BMF per Schreiben vom 15. März lapidar als „weder sachgerecht, noch vertretbar“ abgetan. Inzwischen wurden die DRV-Mitglieder per Rundschreiben von Peter Lüthgen und Michael Grau über die – mit erheblichem Aufwand verbundenen erforderlichen Maßnahmen – informiert. Die Vorsitzenden der DRV-Ausschüsse Steuern und Betriebswirtschaft, Peter Lüthgen (Voyages Sud, Freiburg) und Axel Duhr, wollen durch wechselseitige Teilnahme an der jeweils nächsten Ausschußsitzung die Arbeit der beiden Fachgremien noch besser verzahnen und vertiefen.

Bezüglich der Entgeltstrukturen der International Airline Association (IATA) wünscht der Ausschuß Betriebswirtschaft ferner Aufklärung durch das Joint Council und den DRV-Ausschuß Linienluftverkehr, da das intransparente Modell die Agenten erheblich belaste. Im Zusammenhang mit dem Jahresplan 2003 sollen die Themen Renditeverbesserungen, Kalkulation sowie Nachfolgeprobleme beim Generationswechsel diskutiert werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Reisebüro und Reiseveranstalter Verband e.V. (DRV) Albrechtstraße 9-10 10117 Berlin Telefon: 030/284060 Telefax: 030/2840633

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