Mittelstand warnt vor Ausweitung der Gewerbesteuer
(Berlin) - Anlässlich der Expertenanhörung zur Gewerbesteuer am 30. September warnte der Präsident der Aktionsgemeinschaft Wirtschaftlicher Mittelstand (AWM), Günter Schmitt-Bosslet, vor den gefährlichen Auswirkungen der geplanten Gewerbesteuer:
"Die von der Regierung geplante Einschränkung des Verlustvortrags ist nichts anderes als die Einführung einer Mindeststeuer! Die Folgen sind klar: mit der Gewerbesteuer wird die Substanz der Unternehmen langsam ausgezehrt."
Schmitt-Bosslet äußert angesichts Basel II sein Unverständnis über die Pläne der Regierung: "Wir reden davon, dass gerade der Mittelstand mehr Eigenkapital braucht. Wenn jetzt Unternehmen, die aus der Verlustzone kommen, erste Gewinne verbuchen, haben sie hierauf Steuern zu entrichten. Sie können die angehäuften Verluste nicht mehr voll ausgleichen. Das führt natürlich zu einer verlängerten Kreditaufnahme. Wie schwierig es ist, bei der Bank Kredit zu bekommen, ist bekannt. Es folgt eine neue Pleitewelle."
Die AWM plädiert für ein kommunales Zuschlagsrecht zur Einkommens- bzw. Körperschaftssteuer. Schmitt-Bosslet: "So erzielen die Kommunen ein solides Steueraufkommen, und alle Bürger einer Gemeinde beteiligen sich an den Infrastrukturkosten, nicht nur die Unternehmen. Das bedeutet Steuergerechtigkeit, stärkt die örtlichen Unternehmen und schafft einen Effizienzwettbewerb zwischen den Gemeinden. So ist dieses Steuermodell auch ein Beitrag zur Reform des verkrusteten Föderalismus."
Quelle und Kontaktadresse:
Aktionsgemeinschaft Wirtschaftlicher Mittelstand e.V. (AWM)
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