Mittelstand gegen Ausbildungsplatzabgabe / Innovationsjahr 2004: SPD erfindet neue Belastungen
(Berlin) - Der Plan einer Ausbildungsplatzabgabe sendet ein fatales Signal: Die Koalition möchte Deutschlands Unternehmen weiter belasten. Dabei gibt es so gut wie kein Lehrstellenproblem: Gerade mal 2,7 Prozent aller Bewerber fanden bis Ende 2003 keinen Ausbildungsplatz, wobei 4.300 Stellen unbesetzt blieben. Hätten wir diese Quote bei den Arbeitsplätzen, würde man von Vollbeschäftigung sprechen. Die SPD plant wegen einer Minderheit mit meist schlechten Schulergebnissen eine teure Umverteilungspolitik, die Unternehmertum weiter unattraktiv macht. Die Innovationsoffensive der Regierungskoalition haben wir uns anders vorgestellt, erklärt Rolf Kurz, Präsident des Bundesverbands der Selbständigen (BDS) zur gestrigen Entscheidung der SPD-Bundestagsfraktion.
Statt neue Belastungen zu erfinden, sollte die Koalition sich den wirklichen Problemen im Ausbildungswesen widmen. Eine Fülle von bürokratischen Hürden, Kostenträgern und Stolpersteinen wartet dort auf ihre Beseitigung. Damit kann Ausbildung für Unternehmen wieder attraktiv werden, betont Kurz. Zu diesen Punkten gehören u.a.:
- die Arbeitsstättenverordnung, die etwa getrennte Toiletten für Männer und Frauen verlangt oder Art und Weise der Räumlichkeiten genau vorschreibt
- Bürokratie und Kosten, wie etwa hohe und teilweise drastisch gestiegenen Prüfungsgebühr der IHKs (Berlin: 300 - 645 Euro)
- unqualifizierte Bewerber
- oft weltfremde, nicht zeitgemäße und kaum wirtschaftsorientierte Ausbildungsinhalte
- desinteressierte Berufsschullehrer
- Ausbildungsvergütung
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Ralf-Michael Löttgen, Presseabteilung
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