Mittelstand gegen Ausbildungsplatzabgabe / Innovationsjahr 2004: SPD erfindet neue Belastungen
(Berlin) - Der Plan einer Ausbildungsplatzabgabe sendet ein fatales Signal: Die Koalition möchte Deutschlands Unternehmen weiter belasten. Dabei gibt es so gut wie kein Lehrstellenproblem: Gerade mal 2,7 % aller Bewerber fanden 2003 keinen Ausbildungsplatz, wobei 4.300 Stellen unbesetzt blieben - hätten wir diese Quote bei den Arbeitsplätzen, würde man von Vollbeschäftigung sprechen. Die SPD plant wegen einer kleinen Minderheit mit meist schlechten Schulergebnissen eine teure Umverteilungspolitik, die Unternehmertum weiter unattraktiv macht. Die Innovationsoffensive der Regierungskoalition haben wir uns anders vorgestellt, erklärt Rolf Kurz, Präsident des Bundesverbands der Selbständigen (BDS) zu entsprechenden Plänen der SPD-Bundestagsfraktion.
Eine Umfrage unter bayerischen BDS-Mitgliedern zeigt, dass eine Azubi-Steuer sogar negative Effekte hätte: Rund zehn Prozent der Unternehmen würden ihr Angebot verringern oder sich erst recht vom Ausbildungsmarkt verabschieden. Gerade einmal 0,32 Prozent gaben an, bei drohender Abgabe neue Ausbildungsplätze zu schaffen. Mehr als 300 Unternehmen aller Branchen mit durchschnittlich 15 Mitarbeitern haben sich an der Umfrage beteiligt, 70 Prozent davon bilden aus.
Kurz weiter: "Eine Lehrstellengebühr wäre nur ein Beschäftigungsprogramm für Behörden. Die Drohung Münteferings, die Einnahmen gingen in einen zentralen Fonds, bei dem Arbeitgeber, Arbeitnehmer und die Bundesagentur für Arbeit mitreden, mutet angesichts ähnlicher Verfilzung im Verwaltungsrat der Bundesagentur wie ein Witz an.
Quelle und Kontaktadresse:
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