Pressemitteilung | Der Mittelstand. BVMW e.V. - Bundesverband mittelständische Wirtschaft Unternehmerverband Deutschlands - Bundeszentrale

Mittelstand engagiert sich für Zwangsarbeiter-Entschädigung

(Berlin) - Mit Zustimmung hat der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW), Dieter Härthe, auf den Aufruf von Bundespräsident Johannes Rau an die Adresse mittelständischer Unternehmen reagiert, sich an der Stiftungsinitiative zur Entschädigung von Zwangsarbeitern zu beteiligen. Härthe wies zugleich nachdrücklich den in der Öffentlichkeit lautgewordenen Vorwurf zurück, der Mittelstand entziehe sich der Verantwortung für eine Zwangsarbeiter-Entschädigung. Vielmehr, so Härthe, nähmen die kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland ihre Mitverantwortung auf beispielhafte Weise wahr. So handele es sich, Schätzungen des BVMW zufolge, beim weit überwiegenden Teil der inzwischen mehr als 5.500 Firmen, die der Stiftungsinitiative beigetreten seien, um kleine und mittlere Unternehmen. Damit werde die Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft zahlenmäßig vor allem vom Mittelstand getragen.

Der BVMW-Hauptgeschäftsführer erinnerte daran, dass die Stiftungsinitiative - die sich zunächst vornehmlich an Großunternehmen gerichtet habe - in der Öffentlichkeit vorrangig als Initiative der Großindustrie zur Erlangung von mehr Rechtssicherheit, vor allem in den USA, und zur Sicherung von Marktinteressen wahrgenommen worden sei. Der Auftrag, den die Stiftungsinitiative erfülle, habe in der öffentlichen Diskussion auch durch widersprüchliche Meldungen und Gerüchte über Honorare für US-Anwälte und möglicherweise zweckentfremdete Mittelverwendung gelitten. Überdies irritiere es manche Unternehmer, dass die Stiftungsinitiative als einziger Weg ausgegeben werde, einer zweifellos historischen moralischen Verantwortung gerecht zu werden. Dies könne dazu führen, dass einzelne ihre Mitverantwortung durch einen finanziellen Obulus ablösten und sich dann moralisch entlastet fühlten.

Härthe forderte die Stiftungsinitiative auf, alternative Möglichkeiten zu entwickeln, wie Unternehmen und Unternehmer konkret den Opfern und ihren Nachkommen helfen könnten. So müsse die Stiftungsinitiative z. B. auch für Privatpersonen zum Beitritt offenstehen: Immerhin handele es sich bei der Zwangsarbeiter-Entschädigung um ein gesamtgesellschaftliches Problem, das jeden angehe. Überdies erwarteten viele Unternehmer Hinweise der Stiftungsinitiative für konkrete Opferhilfe “vor Ort”; sie gäben einer solchen Hilfe den Vorzug vor anonymen Spenden.

Bei alledem, so Härthe, müsse das Prinzip der Freiwilligkeit gelten: “Jeder muss entscheiden, welchen Weg er geht. Den der Stiftungsinitiative oder einen anderen.”

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband mittelständische Wirtschaft Unternehmerverband Deutschlands e.V. (BVMW) Mosse Palais - Leipziger Platz 15 10117 Berlin Telefon: 030/5332060 Telefax: 030/53320650

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