Pressemitteilung |

Mittelstand braucht flexiblere Strukturen

(Berlin) - Nach Auffassung des Handelsverbandes BAG muß Kernpunkt einer Weiterentwicklung der Betriebsverfassung eine Flexibilisierung der betriebsverfassungsrechtlichen Strukturen und eine Beschleunigung der Beteiligungsverfahren des Betriebsrats sein.
HauptgeschĂ€ftsfĂŒhrer Prof. Dr. Hellwege: „Nur bei einer Modernisierung in diesem Sinne kann die Betriebsverfassung mit den verĂ€nderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, den Innovationen der Arbeitswelt und dem zunehmenden Kostendruck Schritt halten.“

Dem werde der vom Bundesarbeitsministerium vorgelegte Gesetzentwurf in keiner Weise gerecht. Es werde ein BĂŒrokratie- und Kostenschub mit teilweise nicht absehbaren Folgen ausgelöst. Z. B. sei in Zukunft durch die Umstellung des Schwellenwertes vom Betrieb auf das Unternehmen jeder mittelstĂ€ndische Unternehmer ab 20 Arbeitnehmern sozialplanpflichtig. Auch die neuen Wahlvorschriften fĂŒr Kleinbetriebe bedeuten nicht, wie der Bundesarbeitsminister fĂ€lschlicherweise immer wieder behaupte, eine echte Vereinfachung und Deregulierung. Im Gegenteil: Kleinbetriebe wĂŒrden mit Vorschriften ĂŒberzogen, die nicht zu ihnen passen und sie ĂŒberfordern. Da dafĂŒr eine kleine Minderheit der Belegschaften ausreichen soll, wĂŒrden durch den Gesetzentwurf grundlegende demokratische Spielregeln verletzt.

Prof. Dr. Hellwege: „Eine Deregulierung, die ihren Namen verdient, muß respektieren, daß in mittelstĂ€ndischen Strukturen eine Mitbestimmung der Belegschaft auch ohne Dazwischentreten des Betriebsrats unmittelbarer und sogar wirksamer gestaltet werden kann. Es spricht daher viel dafĂŒr, daß, wie in manchen europĂ€ischen Staaten, z. B. Frankreich und Belgien, mittelstĂ€ndische Unternehmen bis zu 50 bzw. 100 Arbeitnehmer von den normalen Regeln der betriebsverfassungsrechtlichen Mitbestimmung ausgenommen werden. Auf alle FĂ€lle muß die Betriebsverfassung die Besonderheiten mittelstĂ€ndischer Strukturen stĂ€rker berĂŒcksichtigen und fĂŒr diese Unternehmen, wie z. B. in den Niederlanden, mittelstandskonforme Sonderregelungen treffen.“

Quelle und Kontaktadresse:
Anton Wirmer, Telefon: 030/20612044 Joachim ElsĂ€sser, Telefon: 030/20612054 Bundesarbeitsgemeinschaft der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels e.V. Friedrichstr. 60 10117 Berlin Telefon: 030/2061200 Telefax: 030/20612088

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