Mittelmaß reicht nicht! Bildungsoffensive in Schule und Kitas starten!
(Frankfurt am Main) - "Die Ergebnisse der IGLU-Studie müssen Ansporn sein, die Sprachförderung in Kitas weiter auszubauen und unser Bildungssystem zu modernisieren. Hessen braucht exzellente und chancengerechte Bildung. Mittelmaß reicht nicht, um den Standort Hessen wettbewerbsfähig zu halten. In der kommenden Legislaturperiode muss daher ein klarer Fokus auf Bildung als staatliches Kernthema gelegt werden. Wir brauchen eine Bildungsoffensive in Schule und Kita!", erklärte Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU).
Die "Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung" (IGLU) misst die Lesekompetenz von Grundschülern im internationalen Vergleich. Nach schwachen Ergebnissen in den letzten Erhebungen liegt Deutschland erneut auf einem enttäuschenden 19. Platz von 43 Ländern. Im Vergleich zu vorherigen Erhebungen ist die erforderliche mittlere Lesekompetenz der deutschen Grundschüler aktuell noch einmal spürbar gesunken, wobei dieser Trend bereits vor der Corona-Pandemie einsetzte.
"Wenn Kinder daheim kein Deutsch sprechen, findet die Sprachentwicklung im Wesentlichen in der Kita statt. Darauf müssen wir uns in Hessen angesichts überdurchschnittlich vieler Kinder mit Migrationshintergrund noch stärker einstellen. Die Landesregierung hat das schon früh erkannt und bereits vor über zwanzig Jahren Vorlaufkurse für Kinder ohne ausreichende Deutschkenntnisse vor der Einschulung in die Grundschule eingeführt. Das heutige Ergebnis zeigt jedoch, dass die Landesregierung die Bemühungen in diesem Bereich noch deutlich intensivieren müssen" so Pollert zur Einordnung der Studienergebnisse.
"Erschwerend kommt hinzu, dass in Hessen aktuell etliche tausend Erzieherinnen und Erzieher fehlen. Hier kann das Potential von Absolventen fachfremder Ausbildungen helfen. Für dies und auch für das bestehende pädagogische Personal braucht es jedoch professionelle Fort- und Weiterbildungsangebote, damit Bildung bereits in der Kita gut gelingen kann. Verpflichtende Sprachstandsanalysen sollten in der Kita genauso stattfinden, wie Analysen des Wissensstands in den Grundkompetenzen zum Ende der Grundschule. Daran kann dann die passende ergänzende Sprachförderung andocken. Helfen können darüber hinaus die Einführung eines Qualitätssiegels für Kindergärten und Kitas sowie systematische Kooperationen zwischen Grundschulen und Kindergärten. Klar ist: Es muss etwas getan werden", so Pollert weiter.
Quelle und Kontaktadresse:
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