Mitgliederumfrage der deutschen Kautschukindustrie: Lage des Produktionsstandorts Deutschland besorgniserregend
(Frankfurt am Main) - Die Lage des Produktionsstandorts Deutschland bleibt besorgniserregend. Das ist das Ergebnis der Mitgliederumfrage des Wirtschaftsverbands der deutschen Kautschukindustrie (wdk). Demnach ist der Branchenumsatz im vergangenen Jahr um knapp zwei Prozent zurückgegangen. Absätze und inländische Produktion zeigten sich mit einem Minus von drei Prozent gegenüber dem Vorjahr noch schwächer.
Daher sprach wdk-Präsident Michael Klein heute in Frankfurt am Main mit Blick auf die Ertragslage von einem „überdeutlichen Warnsignal“. „Waren die Erträge 2023 ‚nur‘ bei etwa einem Viertel der Branchenunternehmen angespannt bis Existenz bedrohend, so hat sich dieser Anteil jetzt auf mehr als 40 Prozent erhöht. Deshalb muss die Verbesserung der Standortbedingungen auf der Agenda der nächsten Bundesregierung ganz oben stehen.“ Mehr als jedes fünfte Branchenunternehmen plane bereits für 2025 Produktionsverlagerungen aus Deutschland.
Der Mitgliederumfrage zufolge nennen die Unternehmen der Kautschukindustrie als größte Herausforderungen: Nachfrage, Gesetzgebung, Energie, Nachhaltigkeit und insbesondere die Standortbedingungen. Klein verwies darauf, dass 90 Prozent der Unternehmen eine Zunahme der Bürokratiebelastung spüren. „Das ist ein klarer Arbeitsauftrag an die Politik. Die neue Bundesregierung muss sich sofort um den Bürokratieabbau kümmern – in Deutschland und in Europa. 13.000 neue Gesetze seit 2019 sind keine Leistung, sondern eine Belastung.“
Quelle und Kontaktadresse:
wdk Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e.V., Zeppelinallee 69, 60487 Frankfurt am Main, Telefon: 069 79360
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