Pressemitteilung | Deutscher Bauernverband e.V. (DBV)

Mit QS stehen die Bauern erheblich besser im Markt

(Bonn) - "Mit dem neuen Qualitäts- und Sicherungssystem QS nimmt die Landwirtschaft das Heft des Handelns selbst in die Hand", erklärte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, in einem Interview mit der Fachzeitschrift top agrar. QS sei ein Zeichen der gesamten Lebensmittelkette, also der Wirtschaft und nicht der Politik. Mit dem QS-System werde durch nachvollziehbare Dokumentation und Kontrolle höchstmögliche Sicherheit bei der Lebensmittelherstellung erreicht. Sie erhöhe das Vertrauen der Verbraucher und erleichtere im Krisenfall die Ursachenforschung.

Marktteilnehmer gehen davon aus, dass das QS-Zeichen auf Rind- und Schweinefleisch im Lebensmittelhandel erstmals im zweiten Quartal dieses Jahres erscheinen wird. Auch bei Obst und Gemüse wird zügig an den Kriterien für das Sicherungssystem gearbeitet. Das System führt erstmals die zahlreichen bereits im Betrieb vorhanden Aufzeichnungen zusammen und bündelt so den bürokratischen Aufwand für die Landwirte. "Ich meine, dass die Aufzeichnungen für das QS-System auch dem einzelnen Landwirt helfen können, seinen Betrieb zu durchleuchten und die Abläufe weiter zu optimieren", sagte Sonnleitner. Wenn die Landwirtschaft nicht selbst die Initiative ergriffen hätte, wäre den Bauern vom Lebensmitteleinzelhandel im Zusammenspiel mit der Politik ein Zeichen übergestülpt und Kriterien fremdbestimmt worden.

Die Lebensmittelskandale der vergangenen Jahre und besonders die BSE- und MKS-Krise hätten das Vertrauen der Verbraucher in die Landwirtschaft erschüttert. Mit dem QS-System dokumentierten die Landwirte den Verbrauchern, dass sie die Sorgen um die Lebensmittelsicherheit ernst nehmen. Ziel sei, dass 70 bis 80 Prozent der Betriebe das QS-System nutzen. Sonnleitner: "Damit bekommen wir eine ganz andere Schwungmasse". Bisherige Prüfzeichen seien zu kompliziert gewesen, hätten zu geringe Marktpräsenz erreicht und zu hohe Kosten produziert.

Mit der Einführung von QS gebe es erstmals ein durchgehendes Sicherungssystem von Feld und Stall über den Schlachthof, die Verarbeitung und den Lebensmittelhandel bis hin zum Verbraucher. Im QS-System seien Vorlieferanten, Landwirtschaft, Schlachthöfe und Verarbeiter sowie der Lebensmitteleinzelhandel gleichberechtigte Partner. Kriterien und Problembereiche würden offen diskutiert und entschieden, wobei jede Stufe für ihren Bereich zunächst einmal selber verantwortlich sei. Bund und Länder zahlten nichts für das QS-System, insofern könne die Politik den Beteiligten auch nichts aufzwingen, stellte Sonnleitner klar. Das System orientiere sich ausschließlich an den Interessen der Verbraucher und damit am Markt. Beim QS-System stehe vor allem die Rückgewinnung des Verbrauchervertrauens und die Sicherung der Marktanteile im Vordergrund. Sonnleitner zeigte sich optimistisch, dass die Verbraucher auf Dauer die höhere Sicherheit der Produkte auch preislich honorieren.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bauernverband e.V. (DBV) Godesberger Allee 142-148 53175 Bonn Telefon: 0228/81980 Telefax: 0228/8198205

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