Pressemitteilung |

Mit Nachhaltigkeit Wasserproblemen begegnen / Weltwassertag steht unter dem Motto „Zeit zum Handeln – Wasserknappheit und Dürre“

(Berlin) – „Wassermangelprobleme sind häufig hausgemacht: Überförderung, Verschmutzung und Wasserverschwendung stören den Wasserkreislauf“, so Dr. Peter Rebohle, Vizepräsident des Bundesverbandes der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft (BGW). Liberalisierung und Globalisierung seien keine geeigneten Maßnahmen, um dem Wassermangel zu entgegnen.

Der zweite Weltwasserbericht der Vereinten Nationen zeige, dass mit ökologischer Wassergewinnung, flächendeckendem Gewässerschutz und sinnvollem Umgang mit der Naturressource Versorgungssicherheit und Qualität für die Bevölkerung gesichert und erhöht werden können. Der Deutsche Bundestag hatte im Jahr 2002 die in Deutschland praktizierte Nachhaltige Wasserwirtschaft bestätigt. „Mit nur rund 3 Prozent haben wir den niedrigsten Wassergebrauch aller Industriestaaten. So ist die Versorgung gesichert, die natürliche Wassererneuerung kann nicht gestört werden“, so Rebohle.

Die deutsche Wasserwirtschaft befasst sich auch intensiv mit den Auswirkungen des Klimawandels auf Wasserhaushalt und Infrastruktur. Sie hat frühzeitig damit begonnen, Strategien für den Klimawandel zu entwickeln, wie beispielsweise in den Bereichen Talsperrenmanagement, Hochwasserschutzmaßnahmen und Infrastrukturmaß nahmen. Die Branche steht zu einem hohen Qualitätsniveau bei Trinkwasser und einer ordnungsgemäßen Abwasserreinigung. Die EU-Qualitätsvorschriften haben sich bewährt. „Eine Substitution mit qualitativ schlechterem Wasser und ein Rückschritt bei der Ver- und Entsorgungssicherheit macht in Deutschland keinen Sinn. Im Gegenteil: dies gefährdet die Gesundheit und den Verbraucherschutz in Europa. Pauschale Forderungen nach Abwasserrecycling und Regenwassernutzung als Ersatz für Trinkwasser auch für Deutschland als Lösungsmodelle sollten daher hinterfragt werden“, betont Rebohle. Ziel müsse vielmehr sein, das Nord-Süd-Gefälle des Gewässerschutzes zu beseitigen und nicht die Schere weiter zu öffnen. Wasser ist eine erneuerbare Ressource und kehrt nach der Nutzung durch den Menschen wieder in den natürlichen Kreislauf zurück. Dies bedingt andere vorsorgende Maßnahmen als bei nicht erneuerbaren Medien.

Der Weltwassertag am 22. März 2007 steht unter dem Motto „Zeit zum Handeln – Wasserknappheit und Dürre“. Am Weltwassertag wollen die Vereinten Nationen das Bewusstsein der Menschen für die Ressource Nr. 1 – das Wasser – schärfen, denn Wasser ist die Basis allen Lebens. Weltweit haben 1,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser und 2,4 Milliarden Menschen keine angemessenen sanitären Einrichtungen. „Hausgemachte“ Beispiele für Wassermangel durch eine Überförderung findet man in Südeuropa, stark belastete Wasserressourcen sind Haupt-Ursachen für Wasserprobleme in Entwicklungsländern.

Deutschland ist dank der nachhaltigen Bewirtschaftungsmaßnahmen bei Gewinnung, Umgang und Schutz der Gewässer ein wasserreiches Land mit hoher Wasserqualität. Im Bundesgebiet beträgt der jährliche Wasservorrat 182 Milliarden Kubikmeter Grund-, Oberflächen- und Quellwasser. Rund 6.700 Wasserversorger fördern davon nur etwa drei Prozent jährlich. Der Haushaltswasserverbrauch in Deutschland liegt bei durchschnittlich 130 Litern pro Einwohner und Tag, Kleingewerbe eingeschlossen.

Rebohle stellte fest, dass „Trinkwasser in Spitzenqualität nicht selbstverständlich ist. In vielen Entwicklungs- und Schwellenländern herrscht ein eklatanter Mangel an sauberem Wasser. Was bei uns einfach so aus dem Hahn sprudelt, ist dort ein rares Gut.“

Das deutsche Trinkwasser ist für seine Spitzenqualität weltweit anerkannt. Dabei muss Qualität nicht teuer sein: 1.000 Liter Trinkwasser kosten durchschnittlich etwa 1,84 Euro. Für Versorgungssicherheit und -qualität investieren die deutschen Wasserversorger jährlich über 2,3 Milliarden Euro in die Sanierung oder Erneuerung von Versorgungsanlagen und Rohrnetzen.

Historie:

Der "Tag des Wassers" - heute vielfach als "Weltwassertag" bezeichnet - wurde auf der 47. Vollversammlung der Vereinten Nationen am 22. Dezember 1992 ins Leben gerufen. Ausschlaggebend war die Agenda 21, die von der Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung (United Nations Conference on Environment and Development UNCED) im Juli 1992 in Rio de Janeiro beschlossen wurde. In der 300 Seiten starken Agenda 21 behandelt das Kapitel 18 die Probleme und Notwendigkeiten einer nachhaltigen Wassernutzung. Der "Tag des Wassers" soll dazu beitragen, die dort aufgeführten Empfehlungen in den einzelnen Ländern umzusetzen. Die Mitgliedsländer der UN sind aufgefordert, am Weltwassertag mit konkreten Aktionen auf die Bedeutung des Wassers für das tägliche Leben aufmerksam zu machen, denn "[...] alle sozialen und wirtschaftlichen Aktivitäten [hängen] weitgehend von der Versorgung mit Süßwasser und von dessen Qualität [ab]". Der Schutz der Wasservorkommen und dessen schonende nachhaltige Nutzung ist laut der UNResolution nur durch ein entsprechendes Bewusstsein in der Bevölkerung zu erreichen. Dieser Bewusstseinsbildung in der Öffentlichkeit soll der "Tag des Wassers" dienen. Jährlich setzen die Vereinten Nationen schwerpunktmäßig ein bestimmtes Thema fest, unter dem der "Tag des Wassers" steht.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft e.V. (BGW) Marian Rappl, Pressesprecher Reinhardtstr. 14, 10117 Berlin Telefon: (030) 28041-0, Telefax: (030) 28041-520

(el)

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