Mit Meisterbrief studieren / Raumausstatter begrüßen Entwicklung
(Schwalm-Eder) - Lobende Worte fand Obermeister Bruno Stransky (Beiseförth) auf der Jahreshauptversammlung der Raumausstatter- und Sattler-Innung Schwalm-Eder für die hessische Landespolitik. In das Lob bezog er ausdrücklich auch die Oppositionsparteien mit ein, die sich zusammen mit der Landesregierung für den Hochschulzugang für Meister eingesetzt haben. Wie Stransky berichtetet, soll noch vor der Sommerpause der Hochschulzugang für Handwerksmeister geregelt werden, auch Nachweis eines Abiturs. Damit werde dem Handwerk neue Chancen in der Bildung ermöglicht, die in der Vergangenheit nicht möglich waren. Seit den 90er Jahren kann der Handwerksmeister nur in dem Fach studieren, in dem er auch die Meisterprüfung abgelegt hat. Nunmehr steht dem Handwerksmeister auch andere Studienfächer offen. Schon in der Vergangenheit waren die Hochschulen voll des Lobes für die studierenden Handwerker, sagte Obermeister Stansky. Aus Untersuchungen anderer Länder lässt sich nachweisen, dass Studierende ohne Abitur, aber mit qualifizierten Berufsabschluss, in der Regel ihre Ausbildung an den Hochschulen überdurchschnittlich schnell und erfolgreich abschließen, heißt es etwa in dem SPD-Papier. Durch die Öffnung werde auch ein Wissensaustausch zwischen Praktiker und Theoretiker gefördert, von dem beide Seiten profitieren, meint Stransky. Für den Raumausstattermeister ist die Hochschulöffnung auch perspektivisch wichtig, da die Weiterentwicklung nicht nur auf das Fachliche beschränkt bleibt. Der Handwerksmeister wird damit noch mehr zum Sprungbrett für Praktiker, ist Obermeister Stransky überzeugt.
Wenig los
Die Konjunkturflaute bekommen auch die Raumausstatterbetriebe im Schwalm-Eder-Kreis zu spüren. Die mangelnden Investitionen von öffentlichen, gewerblichen und privaten Kunden hätten zu einer angespannten Lage im sonst eher krisenfesten Raumausstatterhandwerk geführt. Im Privatkundengeschäft sei die wirtschaftliche Unsicherheit geradezu mit Händen greifbar, sagte Obermeister Stransky und zeigte sich zuversichtlich, das die Kaufzurückhaltung weiche, wenn eine wirtschaftliche Stabilisierung eintrete. Mit guter Beratung und Individuallösungen, die auf die speziellen Kundenwünsche zugeschnitten sind, versuchen sich die Fachbetriebe vom Gesamtmarkt abzukoppeln. Das moderne Raumdesign, welches sich der Kunden auch etwas kosten lasse, sei besonders gefragt. Sorgen bereitet den Betrieben der Wegfall der Meisterqualifikation zur Betriebsgründung. Immer häufiger versuchen Ich-AGs mit niedrigen Preisen Marktanteile zu gewinnen, erklärte der Obermeister.
Internet
Auch im Raumausstatterhandwerk wird das Internet immer wichtiger. Über geeignete Präsentationen und verschiedene Lösungsansätze referierte Dr. Harald Schlapp, Internetkoordinator der Handwerkskammer Rhein-Main. Unter dem Motto Nicht perfekt, doch schon ganz gut zeigte Schlapp einfache Umsetzungsmöglichkeiten auf und empfahl den Raumaustatterbetrieben die Möglichkeiten des Internets stärker zu nutzen.
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Kreishandwerkerschaft Schwalm-Eder
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