Mit blindem Aktionismus wurden noch nie Probleme gelöst!
(Frankfurt a.M./Hamburg) Die Vorschläge von Bündnis 90/Die Grünen, alle Jobs im Niedriglohnbereich gestaffelt zu subventionieren, hat Franz-Josef Möllenberg, 1. Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), am 12. Januar 2002 auf dem Neujahrsempfang des DGB in Frankfurt/M. scharf kritisiert. Auch die Pläne von Bundeskanzler Schröder und Arbeitsminister Riester, das Mainzer Modell bundesweit anzuwenden, führen in eine Sackgasse und werden mittelfristig keine neuen Arbeitsplätze schaffen. Das Wetteifern der rot-grünen Koalitionspartner um die Subventionierung von Niedriglöhnen grenzt an absurdes Theater. Möllenberg warnte vor Drehtür- und Mitnahmeeffekten sowie unkalkulierbaren finanziellen Risiken. Die bisherigen Kombilohn-Modellprojekte zeigten, dass dies ein untaugliches Instrument sei, um ernsthaft die katastrophale Arbeitsmarktsituation zu verbessern und den Berg von fast vier Millionen Arbeitslosen abzubauen. Wer jetzt den Niedriglohnbereich als Königsweg entdeckt, der muss mindestens auf einem Auge blind sein. Nicht nur, weil in der Bundesrepublik schon ein ausgedehnter Niedriglohnbereich existiert, sondern weil die bisherigen Möglichkeiten der Lohnsubventionierung kaum genutzt werden.
Die Forderung der Gewerkschaften Für Arbeit und soziale Gerechtigkeit sei aktueller denn je. Die Arbeitgeber müssten endlich ihre im Bündnis für Arbeit abgegebene Verpflichtung erfüllen, die Zahl der Überstunden zu reduzieren und mehr Teilzeitarbeitsplätze zu schaffen. Mit blindem Aktionismus ist noch nie ein Problem gelöst worden. Gefragt ist die Erfüllung der Absprachen. Die Arbeitgeber sind in der Pflicht!, erklärte der 1. NGG-Vorsitzende. Angesichts des Fachkräftemangels sei es notwendig, viel mehr Kraft und Geld für die Qualifizierung von Beschäftigten und Arbeitslosen aufzubringen.
Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)
Haubachstr. 76
22765 Hamburg
Telefon: 040/38013105
Telefax: 040/88013220
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