Mit Biokraftstoffen EU-Klimaziele erreichen / EU-Rat diskutiert zukünftige Klimapolitik / Keine Mineralölförderung durch die Hintertür!
(Berlin) - Mit Biodiesel wird heute schon eine Treibhausgaseinsparung von über 50 Prozent im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen erreicht. Durch den verminderten CO2-Ausstoß hilft Biodiesel, die europäischen Klimaschutzziele umzusetzen.
Im Zuge der Implementierung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED) senkt die Branche kontinuierlich den CO2-Ausstoß innerhalb der gesamten Werftschöpfungskette, d. h. vom Landwirt und Landhandel über die Ölmühle und schließlich den Biodieselhersteller. Die RED schreibt vor, dass Biokraftstoffe aktuell 35 Prozent weniger CO2 als fossile Brennstoffe ausstoßen müssen. Ab 2017 sollen es 50 Prozent bzw. 60 Prozent für Neuanlagen sein. Die 50 Prozent-Marke haben Biokraftstoffe infolge der THG-Optimierung de facto heute schon "geknackt". "Dieser Erfolgsgeschichte und dem Drang nach Innovation und weiterer Verbesserung in der Biokraftstoffbranche darf kein politischer Riegel vorgeschoben werden" sagt Wilhelm F. Thywissen, Präsident von OVID Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland, und appelliert an den EU-Rat, sich "im Sinne eines besseren Klimaschutzes für die Beibehaltung einer gesonderten Zielvorgabe für Erneuerbare Energie im Verkehrsbereich über 2020 hinaus einzusetzen".
Der angestrebte Wandel zu einer nachhaltigen Energieversorgung braucht langfristige politische Rahmenbedingen für Erneuerbare Energien und/oder THG-Minderung in allen Sektoren, auch im Mobilitätsbereich. Dieser verzeichnet als einziger einen steigenden Energieverbrauch. Ende Januar hatte die EU-Kommission den Rahmen für die Energie- und Klimapolitik nach 2020 vorgestellt und dabei sektorale Ziele gänzlich gestrichen. Vorgesehen ist lediglich eine EU-weite allgemeine Treibhausgaseinsparung von 40 Prozent bis 2030 im Vergleich zu 1990. Deutschland hinkt bei der Erreichung des selbst gesetzten Ziels von 40 Prozent-THG-Einsparung bis 2020 hinterher: Vorläufigen Berechnungen des Umweltbundesamtes zufolge sind die THG-Emissionen in Deutschland im Jahr 2013 im Vergleich zum Vorjahr sogar um 1,2 Prozent gestiegen. "Vor dem Hintergrund, dass 25 Prozent - 30 Prozent der CO2-Emissionen aus dem Verkehrsbereich stammen, ist es fahrlässig, auf ein gesondertes Einsparungsziel von Treibhausgasen durch Biokraftstoffe zu verzichten", so Thywissen.
Da es den einzelnen Mitgliedsländern überlassen werden soll, wie sie das EU-Klimaziel erreichen, steht zu befürchten, dass viele Länder ausschließlich auf (Atom)Strom setzen und auf den Einsatz von Biokraftstoffen im Mobilitätsbereich gänzlich verzichten. Die Konsequenzen für die Umwelt wären verheerend: "Ein verstärkter Einsatz von fossilen Kraftstoffen kann nicht im Sinne einer nachhaltigen europäischen Klima- und Energiepolitik sein und wird eine noch stärkere Abhängigkeit von Erdöl-Importen zur Folge haben", führt der Verbandspräsident aus. Außerdem würde der Verzicht auf Biokraftstoffe einen herben Rückschlag für die Nachhaltigkeitsbewegung darstellen und die Bemühungen um eine freiwillige Ausweitung der Nachhaltigkeitszertifizierung auf andere Nutzungen der Biomasse, wie Nahrungs-, Futtermittelproduktion und die stoffliche Biomassennutzung, zunichtemachen. Gern wird vergessen, dass die Biokraftstoffe eine Pionierrolle bei der Nachhaltigkeitszertifizierung spielen. Denn die verbindliche Einhaltung strikter Nachhaltigkeitskriterien in der Landwirtschaft, die auch für alle Importe gilt, ist der Biokraftstoffzertifizierung zu verdanken.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e.V. (OVID)
Kirstin Karotki, Leiterin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Am Weidendamm 1a, 10117 Berlin
Telefon: (030) 72625900, Fax: (030) 72625999