Pressemitteilung | DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.

Mit Bildungsstandards den Pisa-Schock überwinden / DIHK fordert umfassendes Qualitätsmanagement für Schulen

(Berlin) - Endlich bewege sich die Schulpolitik, endlich reagierten die Bundesländer auf das schlechte Abschneiden Deutschlands bei der internationalen Schülerleistungsvergleichstudie Pisa, so kommentiert der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) die von der Kultusministerkonferenz (KMK) vorgelegten nationalen Bildungsstandards.

Der erste Schritt sei getan. Der Weg hin zu mehr Qualität und Vergleichbarkeit schulischer Arbeit in allen Bundesländern müsse konsequent weiter beschritten werden. Anlässlich der am Dienstag von der KMK durchgeführten Fachkonferenz zu den vorgelegten Bildungsstandards legt der DIHK folgende Forderungen vor:

1. Nur bundesweit einheitliche Standards gewährleisten die Vergleichbarkeit und die Qualitätsentwicklung der Schulbildung. Sie müssen ein anspruchsvolles Anforderungsniveau beschreiben, damit Schulabgänger in der Lage sind eine berufliche Ausbildung beziehungsweise ein Studium erfolgreich zu absolvieren. ´

2. Bildungsstandards können jedoch nur ein – wenn auch zentraler – Bestandteil eines umfassenden Qualitätsmanagements in der Schule sein. Überregionale Tests, Vergleichsarbeiten und Abschlussprüfungen in allen Schulformen müssen die Einhaltung der Standards absichern und transparent machen.

3. Flankierende Reformen müssen die Einführung der Bildungsstandards ergänzen, da sie Einfluss auf die Qualität von Bildung haben: Lehrerbildung und Unterrichtsgestaltung, Schulprofilierung, schulische Selbstverantwortung und Entbürokratisierung der Schulverwaltung, effizienter Ressourceneinsatz.

4. Ergebnisse von Vergleichsarbeiten und Prüfungen sowie von Schulevaluationen müssen regelmäßig in ein Bildungsmonitoring einfließen, um Aufschlüsse darüber zu erzielen, wie das Schulsystem seine Aufgabe erfüllt.

5. Bildungsstandards müssen den Rahmen für eine konsequente Leistungsförderung bilden. Dies gilt sowohl für den Ausgleich individueller Lernschwächen oder Benachteiligungen als auch für die Entwicklung von Talenten und Begabungen.

6. Um eine verlässliche Orientierung für Eltern, Schüler, Lehrer und Ausbilder zu gewährleisten, sollte zu den Bildungsstandards ein differenziertes Bewertungsmodell entwickelt werden. Bildungsstandards müssen für alle Beteiligten (Eltern, Schüler, Lehrer, Ausbilder) jederzeit einsehbar sein.

7. Die ökonomische Bildung muss gemäß ihrer Bedeutung ihren Niederschlag in den Bildungsstandards finden.

Die Stellungnahme des DIHK finden Sie unter www.dihk.de in der
Rubrik Aus- und Weiterbildung/Bildungspolitik.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK) Breite Str. 29, 10178 Berlin Telefon: 030/203080, Telefax: 030/203081000

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