Pressemitteilung | Kommunikationsgewerkschaft DPV (DPVKOM)

Missmanagement bei Walter Services gefährdet Tausende Arbeitsplätze!

(Bonn) - "Durch jahrelanges Missmanagement und Dumpingangebote gefährdet Walter Services mehr als 6.000 Arbeitsplätze in Deutschland. Es kann nicht sein, dass nun die Beschäftigten des Call-Centers das ausbaden sollen, was die Manager verbockt haben." Mit diesen Worten reagiert der stellvertretende Bundesvorsitzende der Kommunikationsgewerkschaft DPV (DPVKOM), Karlheinz Vernet Kosik, auf die bekannt gewordenen erheblichen finanziellen Schwierigkeiten des Unternehmens, die eine Insolvenz zur Folge haben könnten. Walter Services hat Medienberichten zufolge aufgrund einer durch starke Umsatzrückgänge entstandenen wirtschaftlichen Schieflage Gläubigerschutz beantragt. Sollte es dem Management nicht innerhalb von drei Monaten gelingen, das Unternehmen wirtschaftlicher zu machen, droht die endgültige Insolvenz.

Nach Auffassung der DPVKOM sind diese existenziellen Probleme durch eine völlig verfehlte Unternehmenspolitik verursacht worden. So hat sich das Unternehmen offensichtlich mit seinen zahlreichen Zukäufen in der jüngeren Vergangenheit übernommen. Außerdem hat sich gezeigt, dass ein Geschäftsmodell, das auf der Zahlung von Niedriglöhnen basiert, keine Zukunft hat. Walter Services hat einen Großteil seiner Aufträge in den vergangenen Jahren nämlich nur deshalb bekommen, weil das Unternehmen Dumpingangebote mit Niedriglöhnen von 7,50 bis 7,64 Euro abgegeben hat. Dies hat erheblich zu dem in der gesamten Branche existierenden Dumpingwettbewerb über die niedrigsten Löhne und die schlechtesten Arbeitsbedingungen beigetragen. Die Leidtragenden dieser Entwicklung sind einmal mehr die Beschäftigten.

Vernet Kosik weiter: "Die Branche muss nun endlich reagieren und einen Arbeitgeberverband gründen, mit dem wir dann über einen Tarifvertrag mit einem Mindestlohn von 9,50 Euro verhandeln können. Dieser Mindestlohn muss anschließend für allgemeinverbindlich erklärt werden. Damit wird für die Zukunft ein ruinöser Preiskampf über die Löhne ausgeschlossen."

Quelle und Kontaktadresse:
Kommunikationsgewerkschaft DPV im DBB (DPVKOM) Pressestelle Schaumburg-Lippe-Str. 5, 53113 Bonn Telefon: (0228) 911400, Fax: (0228) 9114098

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