Pressemitteilung | Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e.V. (OVID)

Ministerpräsidentenkonferenz: Energieintensive Ernährungsindustrie benötigt Entlastung bei Gaskosten

(Berlin) - Die Regierungschefinnen und -chefs der Länder fordern auf ihrer Jahreskonferenz in Leipzig die Wiedereinführung des Spitzenausgleichs für Gas. Dies findet die volle Unterstützung der Ernährungsindustrie.

BVE-Vorsitzender Dr. Christian von Boetticher: "Die Wiederherstellung des Spitzenausgleichs für Gas ist ein wichtiger Hebel, um die Wettbewerbsfähigkeit der energieintensiven Ernährungsindustrie zu sichern. Er führt zu der dringend benötigten finanziellen Entlastung unserer Unternehmen, sichert heimische Standorte und somit kostbare Arbeitsplätze." OVID-Präsidentin Jaana Kleinschmit von Lengefeld weiter: "Jede Kostenentlastung schafft die notwendigen Freiräume, um die für die klimaschonende Transformation erforderlichen Investitionen tätigen zu können."

Ernährungsindustrie ist energieintensiv

Für prozesswärmeintensive Unternehmen wie Ölmühlen, die Stärkeindustrie, die Kakao verarbeitende Industrie, Hersteller von Backwaren und Speiseeis sowie Mälzereien und Hefeproduzenten sind Gaspreise ein erheblicher Standortfaktor, da der Energiebedarf zur Verarbeitung aus Erdgas gedeckt wird. Die Ernährungsindustrie gehört zu den größten Erdgasverbrauchern im verarbeitenden Gewerbe. Die Verarbeitung von Ölsaaten beruht z. B. zu etwa 75 Prozent auf Erdgas.

Der Anfang 2024 entfallene Spitzenausgleich bei Gas, der zuvor mehr als 20 Jahre bestand, trifft die Branche ins Mark: Er belastet prozesswärmeintensive Unternehmen stärker, als die Senkung der Stromsteuer im Strompreispaket der Bundesregierung vom November 2023 entlastet. Zugleich macht er Investitionen in elektrifizierte oder wasserstoffbasierte Lösungen unmöglich: Dieser notwendige Umbau der Wärmeerzeugung ist kostspielig und bedarf Planungssicherheit. Bis zu deren Umsetzung ist ein günstiger Gaspreis unabdingbare Grundlage, diese Investitionen zu erwirtschaften.

In der Ernährungsindustrie erwirtschaften rund 6.000 Betriebe einen jährlichen Umsatz von 218 Mrd. Euro. Mit über 636.000 Beschäftigten ist diese Branche der viertgrößte Industriezweig Deutschlands. Dabei ist die Branche klein- und mittelständisch geprägt: 90 Prozent der Unternehmen gehören dem Mittelstand an. Die Exportquote von 35 Prozent zeigt, dass Kunden auf der ganzen Welt die Qualität deutscher Lebensmittel schätzen.

Die folgenden Verbände zeichnen diese Pressemeldung mit:

Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e. V. (BVE)
Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie e. V. (BDSI)
Deutscher Mälzerbund e. V. (dmb)
Deutscher Verband der Hefeindustrie e. V.
OVID Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e. V.
Verband der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft VGMS e. V.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e.V. (OVID), Maik Heunsch, Pressesprecher(in), Am Weidendamm 1a, 10117 Berlin, Telefon: 030 72625900, Fax: 030 72625999

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