Pressemitteilung | Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände e.V. (BDA)

Ministerin Schavan und Arbeitgeberpräsident Hundt geben Startschuss: Neues Instrument zur Qualitätsverbesserung an Schulen

(Berlin/Stuttgart) - Zusammen mit dem Präsidenten der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Dr. Dieter Hundt, startete Kultusministerin Dr. Annette Schavan am 26. September, ein bundesweit einmaliges Pilotprojekt. Ziel ist es, mit Hilfe eines umfassenden Bewertungskatalogs zentrale Bereiche schulischer Qualität zu überprüfen, um zielgerichtete Qualitätsverbesserungsprozesse einzuleiten. Qualifiziert und unterstützt werden die Schulen durch Workshops und Know how Transfer von Unternehmen aus der Region, die ihre Erfahrungen mit Konzepten des Qualitätsmanagements vermitteln können.

Das Projekt "Qualitätsregion Bietigheim-Bissingen" wird gemeinsam vom Kultusministerium, der Bundesarbeitsgemeinschaft Schule-Wirtschaft und der Landesarbeitsgemeinschaft Schule-Wirtschaft Baden-Württemberg sowie der Stiftung der Deutschen Wirtschaft getragen. Beteiligt sind je eine Grundschule, Hauptschule, Realschule, berufliche Schule sowie zwei Gymnasien.

"Die Bereitschaft der Schulen in Baden-Württemberg ist groß, sich auf die Evaluation und Verbesserung ihrer Qualität einzulassen", sagte Kultusministerin Annette Schavan. Das Projekt füge sich als Baustein nahtlos in die bildungspolitischen Reformansätze des Landes ein. Dazu zählen etwa die Entwicklung von Bildungsstandards, die Stärkung der Eigenständigkeit und Qualitätsverantwortung der einzelnen Schule z. B. im Rahmen der Beteiligung an der Auswahl neuer Lehrkräfte sowie ein Gesamtkonzept zur Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung in Baden-Württemberg. Kern dieses Gesamtkonzepts sei die Umsetzung verbindlicher und regelmäßiger interner sowie externer Qualitätsüberprüfungen. Derzeit laufen die Vorbereitungen zur Umsetzung auf Hochtouren.

Arbeitgeberpräsident Hundt erklärte: "Für eine bessere Qualität in den Schulen sind neben klaren und verbindlichen Qualitätsstandards auch regelmäßige Leistungstests und zentrale Abschlussprüfungen unerlässlich. Eine kontinuierliche Qualitätsverbesserung ist aber nur möglich, wenn sie in den Schulen selbst verankert und nicht von oben verordnet wird. Genau hier setzt das Instrument 'Q-Prozess' an." Ministerin Schavan wies darauf hin, dass PISA die erfolgreiche Bildungspolitik des Landes bestätige. Es gelte nun, die Weiterentwicklung und Modernisierung von Schule und Unterricht konsequent fortzusetzen. Schavan und Hundt begrüßten die Partnerschaft von Kultusministerium und BDA, Schulen und Unternehmen, die Ausdruck einer zukunftsweisenden Öffnung von Schule sei.

Im Laufe der vorerst auf zwei Jahre begrenzten Projektlaufzeit werden an jeder Schule Qualitätsteams in Fragen des Qualitäts- und Personalmanagements, im Blick auf Zielvereinbarungen und Controlling sowie für den zentralen Bereich der Ergebnissicherung qualifiziert. Der Prozess der Qualitätsverbesserung basiert auf einem umfangreichen Fragen- und Bewertungskatalog, der gemeinsam von Schul- und Unternehmensvertretern in mehrjähriger Arbeit erstellt wurde und inzwischen als CD-ROM vorliegt. Dieses Evaluationsinstrument erlaubt praxisgerecht und entwicklungsorientiert, die Bereiche Unterricht, Schulmanagement, Lehrerinnen und Lehrer, außerunterrichtliche Aktivitäten sowie allgemeine Erziehungsziele zu überprüfen. Zentrale Veranstaltungen sichern den Erfahrungsaustausch und die Netzwerkbildung zwischen den Schulen, aber auch die Kooperation und den Transfer zwischen Schulen und den Partnerunternehmen. Geplant ist zudem, die wissenschaftliche Begleitung und Evaluation des Projekts der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg und dem Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln zu übertragen.

Ministerin Schavan und Arbeitgeberpräsident Hundt zeigten sich zuversichtlich, "dass die Schulen wichtige Erkenntnisse in der Umsetzung einer systematischen internen Evaluation gewinnen, die anschließend allen Schulen in Baden-Württemberg zur Verfügung stehen." Die Antwort auf PISA bestehe nicht in strukturorientierten Kraftanstrengungen, sondern in der nachhaltigen Verbesserung der Unterrichtsqualität. Schule und Unterricht bedürfen daher einer Orientierung an klaren Bildungs- und Qualitätsstandards.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände e.V. (BDA) Breite Str. 29 10178 Berlin Telefon: 030/20330 Telefax: 030/30331055

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