Pressemitteilung |

Minister Bodewig will Radverkehr stärker fördern

(Bremen) - Für gut 30 Millionen Radfahrer in Deutschland trat Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig (SPD) am vergangenen Wochenende kräftig in die Pedale: Er diskutierte am vergangenen Samstag mit rund 150 Delegierten des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) deren Vorschläge zu einem Nationalen Radverkehrsplan. Der ADFC hielt bis Sonntag in Hamburg seine jährliche Bundeshauptversammlung ab.

Bodewig hatte schon letzte Woche angekündigt, dass der Bund mit solch einem Plan alle Aktivitäten im Fahrradbereich bündeln und verstärken will. Hauptforderung des ADFC ist die Einrichtung einer Ministeriums übergreifenden Koordinierungsstelle, die zwischen Bund, Ländern und Kommunen vermittelt. Über sie sollen neben Mobilität, Transport und Verkehr auch viele andere Politikfelder wie Wirtschaft, Raumordnung, Umwelt, Energie, Gesundheit und Tourismus in die Radverkehrspolitik einbezogen werden.

Für ADFC-Bundesvorsitzenden Wolfgang Große liegen die Vorteile eines Nationalen Radverkehrsplans auf der Hand: „Rad fahren wird sicherer und schafft im Dienstleistungssektor neue Arbeitsplätze.“ Darüber hinaus sinken durch mehr Fahrradnutzung langfristig auch die Kosten im Gesundheitswesen. Große: „Eine gezielte Radverkehrsförderung könnte innerhalb von acht Jahren den Radverkehrsanteil auf mehr als 25 Prozent steigern und damit erheblich zur Verbesserung der allgemeinen Gesundheit beitragen.“ Derzeit liegt der Radverkehrsanteil in Deutschland bei etwa zwölf Prozent.

Auch die Umwelt gewinnt durch einen Nationalen Radverkehrsplan: Mehr Fahrradverkehr bedeutet mehr Mobilität ohne Treibhauseffekt, ohne Luftschadstoffe, ohne Lärm bei geringerem Flächenbedarf. Bei einer Erhöhung des Radverkehrsanteils auf 25 Prozent könnten bis zu vier Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Das wiederum bringt finanzielle Vorteile: Das Umweltbundesamt beziffert die Einsparungschancen durch vermeidbare Umweltkosten bis 2010 auf bis zu sieben Milliarden DM.

Angesichts dieser Chancen sind die vom ADFC geforderten 1,5 Milliarden DM pro Jahr ein maßvoller Beitrag. Der Plan erfordert die Umschichtung und Verwendung unterschiedlichster vorhandener Haushaltsmittel für den Radverkehr, die jährlich neu oder anders einzusetzen sind. Bei kommunalen
und Landesverkehrshaushalten sind jährlich drei Prozent für den Radverkehr einzufordern.

Das Geld kann auf vielen Ebenen verwendet werden, so der ADFC. Bund, Länder und Kommunen sollen Radverkehrsnetze ausbauen und ein bundesweites Radfernwegenetz mit einheitlicher Wegweisung schaffen. Des weiteren können Fahrradabstellmöglichkeiten am Arbeitsplatz, im Wohnbereich, in Stadtzentren und an Bus- und Straßenbahnhaltestellen verbessert werden. Auch die Finanzierung von Fahrradstationen an Bahnhöfen ist mit diesen Mitteln möglich. Schließlich müsste der Bund eine Imagekampagne pro Fahrrad ins
Leben rufen, die in Verknüpfung mit einem Städtewettbewerb die fahrradfreundlichsten Initiativen belohnt.

Quelle und Kontaktadresse:
Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e.V. (ADFC), Bundesverband Grünenstr. 8-9 28199 Bremen Telefon: 0421/346290 Telefax: 0421/3462950

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