Minijobs haben vor allem für das Gastgewerbe dramatische Folgen / Möllenberg: "Minijobs abschaffen statt Grenze auf 450 Euro erhöhen"
(Berlin) - Die von der Bundesregierung beschlossene Anhebung der Einkommensgrenze auf 450 Euro für geringfügige Beschäftigung hat Franz-Josef Möllenberg, Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), strikt abgelehnt und eine Abschaffung der Minijobs gefordert.
"Der Niedriglohnsektor, in dem schon heute jeder fünfte Beschäftigte arbeitet, wird damit weiter zementiert. Minijobs, in denen zu 70 Prozent Frauen arbeiten, sind eine Sackgasse und führen statt in die reguläre Beschäftigung direkt in die Altersarmut. Im Gastgewerbe ist fast jeder zweite Arbeitsplatz ein Minijob. Sozialversicherungspflichtige Arbeit wurde großflächig verdrängt. So arbeiteten 2011 im Gastgewerbe 835.000 Menschen mit Minijob, kaum mehr - 868.000 - sozialversicherungspflichtig.
Mit einer Erhöhung der Verdienstgrenze werden die Minijobs für die Arbeitgeber noch attraktiver, reguläre Beschäftigung wird weiter verdrängt werden: nicht nur im Gastgewerbe, auch im Bäckerhandwerk und anderen Dienstleistungsbereichen, in denen vor allem Frauen arbeiten.
Minijobs gehören abgeschafft. Wir fordern die Sozialversicherungspflicht von der ersten Stunde an. Der Niedriglohnsektor kann nur eingeschränkt werden mit der Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns von zunächst 8,50 Euro."
Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Hauptstadtbüro
Dr. Karin Vladimirov, Pressesprecherin
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