Mineralöl-Belastung: Ikea stoppt Verkauf von Donuts - McDonald's, Le Crobag, Happy Donuzz & Co. wollen belastete Produkte offenbar im Handel lassen
(Berlin) - Wegen Verunreinigungen mit Mineralöl hat Ikea den Verkauf von Donuts gestoppt. Das erklärte die Möbelkette gegenüber der Verbraucherorganisation foodwatch. Einer Laboranalyse der Zeitschrift Öko-Test (Oktober-Ausgabe) zufolge war in den tiefgefrorenen "B & B Pinky"-Donuts aus dem Ikea-Sortiment eine "stark erhöhte" Konzentration der potenziell gesundheitsgefährdenden gesättigten Mineralöle (MOSH) nachgewiesen worden. Auf Anfrage von foodwatch teilte Ikea nun mit: "Alle Donuts werden mit sofortiger Wirkung aus dem Sortiment genommen und nicht mehr in Ikea Einrichtungshäusern verkauft. (...) Derartige Ergebnisse sind für Ikea nicht akzeptabel und werden auch nicht toleriert."
Andere Anbieter hingegen lassen ihre laut Öko-Test ebenfalls - zum Teil sogar noch stärker - belasteten Donuts offenbar vorerst im Angebot. Auf Anfrage von foodwatch nach den Konsequenzen aus dem Test verwiesen Le Crobag, McDonald's, Happy Donazz, Edeka, Globus und Real zwar auf Gespräche mit den Lieferanten, Minimierungsstrategien oder eine intensive Suche nach der Quelle der Verunreinigungen, aber nicht auf einen Verkaufsstopp. Backwerk, Dunkin' Donuts, Rewe und Tasty Donuts antworteten gar nicht auf die foodwatch-Anfrage.
"Ikea handelt konsequent, indem das Unternehmen den Verkauf belasteter Produkte unverzüglich stoppt", sagte Johannes Heeg von foodwatch. Er forderte die anderen Anbieter auf, die potenziell gesundheitsgefährdenden Donuts ebenfalls sofort aus dem Handel zu nehmen. "Der Nachweis von bedenklichen Mineralölkonzentrationen muss einen sofortigen Verkaufsstopp nach sich ziehen. Die höchst unterschiedlichen Reaktionen der Unternehmen zeigen, dass wir den Schutz der Verbraucher nicht den Herstellern und Händlern überlassen dürfen. Bundesregierung und EU müssen endlich sichere Grenzwerte für Mineralöle vorschreiben."
Öko-Test hatte für seine aktuelle Ausgabe Donuts von 15 Anbietern untersucht. Alle erhielten die Note "ungenügend", unter anderem aufgrund von hohen Mineralölbelastungen. Bei elf Produkten waren die Werte für gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH) laut Öko-Test "stark" oder "sehr stark" erhöht - MOSH reichern sich im menschlichen Körper an und können zu Organschäden führen. In vier dieser Produkte wurden laut Öko-Test zudem aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) nachgewiesen. Diese gelten als potenziell krebserregend und erbgutschädigend. MOAH sollten daher auch nicht in kleinen Spuren in Lebensmitteln nachweisbar sein. foodwatch hat alle 11 Anbieter der Produkte mit stark erhöhten Mineralölwerten angeschrieben und nach Konsequenzen aus dem Testbericht gefragt. Die Antworten der Unternehmen dokumentiert die Verbraucherorganisation auf ihrer Internetseite.
Mit einer E-Mail-Aktion unter www.mineraloel-aktion.foodwatch.de fordert foodwatch die Europäische Kommission auf, die Verbraucher durch gesetzliche Vorgaben an die Hersteller vor den in zahlreichen Lebensmitteln vorkommenden Mineralölbelastungen zu schützen. In der vergangenen Woche hatten foodwatch-Aktivisten die bisher schon mehr als 100.000 Unterschriften aus Deutschland, Frankreich und den Niederlanden an EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis übergeben.
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