Mineralbrunnen-Produkte verteidigen Spitzenposition bei den alkoholfreien Getränken
(Bonn/Baden-Baden) - Mineralwasser bleibt mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 104,1 Litern im Jahr 2001 Spitzenreiter unter den alkoholfreien Getränken. Die am 24. April auf der Mitgliederversammlung des Verbandes Deutscher Mineralbrunnen (VDM) in Baden-Baden vorgestellten endgültigen Branchendaten bestätigen das schon Anfang Januar vorhergesagte Rekordergebnis. "Zum ersten Mal haben wir im vergangenen Jahr die 100-Liter-Schwelle beim Mineralwasser-Pro-Kopf-Verbrauch überschritten und auch bei den Erfrischungsgetranken auf Mineralwasserbasis mit 31,2 Liter Pro-Kopf-Verbrauch eine neue Rekordmarke aufgestellt", resümiert Wolfgang Stubbe, VDM-Geschaftsführer.
Die Produkte der 235 deutschen Mineralbrunnen-Unternehmen deckten somit deutlich mehr als die Hälfte des Pro-Kopf-Verbrauchs an alkoholfreien Getränken (Wasser, Fruchtsafte, Softdrinks). Die Branche verzeichnete ein Absatzplus von insgesamt 4,5 Prozent im Vergleich zu 2000 und lieferte rund 10,7 Milliarden Liter deutscher Mineralbrunnen-Getränke an den Handel. Wahrend Mineralwasser einen Zuwachs von 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresergebnis verzeichnen konnte, wuchsen die Mineralbrunnen-Erfrischungsgetränke sogar um 6 Prozent.
Im Mineralwasser-Segment halt der Trend zu Mineralwasser mit wenig Kohlensaure und zu ganz stillen Wassern ohne Kohlensaure an: Mineralwasser mit wenig Kohlensaure konnten 2001 um 9,9 Prozent zulegen bei einem Marktanteil von 34,1 Prozent. Mit einem Wachstum von 40,9 Prozent machten die Mineralwasser ganz ohne Kohlensaure zwar einen besonders kräftigen Sprung - ihr Marktanteil am Mineralwasser-Absatz der deutschen Brunnen insgesamt lag 2001 bei 1,7 Prozent. Trotz stetigen Wachstums der kohlensäurearmen und -freien Mineralwasser bleibt der Klassiker mit viel Kohlensaure mit 59,9 Prozent der Marktführer im Segment. Der Spitzenreiter bei den Mineralbrunnen-Erfrischungsgetränken - die Fruchtschorle gewann auch im Jahr 2001 weiter hinzu: 22,3 Prozent Absatzplus zum Vorjahr bestätigen die herausragende Stellung des Saft-Mineralwasser-Mix bei den Verbrauchern.
"Das nun schon einige Jahre anhaltende Wachstum bei den Mineralbrunnen-Produkten basiert auf einer gesunden Mischung von Qualität, Kontinuität und Innovation. Auf dieser Grundlage lasst sich auch für das Jahr 2002 gut aufbauen", sagte Stubbe im Rahmen des Brunnentages. Das erste Quartalsergebnis 2002 verweise bereits auf einen guten Start ins neue Jahr - Mineralwasser legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund vier Prozent zu.
Mautgesetz benachteiligt Mineralbrunnen
Neue Herausforderungen für die Mineralbrunnen-Unternehmen kamen auf der Mitgliederversammlung, dem sog. Frühjahrs-Brunnentag, ebenfalls zu Sprache. "Auf der einen Seite bewegt die Branche die Diskussion um die Verpackungsverordnung, bleibt die Mehrwegquote erhalten? Auf der anderen Seite benachteiligt das verabschiedete Mautgesetz alle Getränkehersteller, die den Mehrweg-Weg tatsachlich gehen", kritisierte der VDM-Geschaftsführer. "Es ist eine einfache Rechenaufgabe, Anlieferung der Getränke plus Rucktransport des Leerguts machen zwei Wege und somit doppelte Streckengebuhren." Auf über 80 Prozent des Getränkeangebots der Brunnenbetriebe - den Musterknaben in Sachen Mehrweg - kommen nun doppelte Mautkosten zu. Hingegen werden andere Lebensmittel in Einwegverpackungen meist nur auf dem Hinweg zum Verbraucher belastet. Denn die Transporter können in rund 70 Prozent der Falle mit neuer Fracht weiterfahren.
Der VDM forderte die Bundesregierung auf, entsprechende Kompensationsmöglichkeiten in das neue Regelwerk aufzunehmen, um Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten von Produkten in Mehrwegverpackungen zu verhindern. Die Logistikausgaben stellten jetzt schon den grö?ten Kostenblock für die Mineralbrunnen dar. Im hart umkämpften Lebensmittelmarkt seien abgabenbedingte Preiserhöhungen für Getränke in Mehrwegflaschen nicht durchzusetzen.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Mineralbrunnen e.V. (VDM)
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