Pressemitteilung | k.A.

Mindestlohn für Mitarbeiter der Pflegeberufe

(Heppenheim) - Extrem negative Auswirkung können seit Jahren für die Patienten, Pflegebedürftigen und Angehörigen sowie die Berufsgruppen der Pflege beobachtet werden. Durch immer mehr Leistungsverdichtungen sind die Mitarbeiter der Pflege überbelastet. Der Kostendruck auf die Institutionen der ambulanten und stationären Pflege führt zum Abbau von qualifiziertem Personal, zur Absenkung der Vergütungen und somit zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten - verbunden mit Demotivation der kompetenten und engagierten Menschen in der Pflege.

In der Zeit der anhaltenden Finanzkrise hat die Notwendigkeit von guten Betriebsergebnissen erste Priorität. Die kommunalen, freigemeinnützigen und privaten Institutionen der ambulanten und stationären Pflege werden immer stärker qualitätsgeprüft und müssen zusätzlich mit immer geringerer finanzieller Ausstattung optimale Leistungen erbringen.

Aktuell gibt es Bestrebungen, einen Mindestlohn für die Berufsgruppe Pflege zu erarbeiten, der dann durch die Bundesregierung per Rechtsverordnung rechtswirksam werden soll. Die Zuständigkeit liegt beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales.

In die achtköpfige Kommission, die diese Mindestlöhne festlegen soll, ist keine der vielen existierenden Organisationen der Pflege berufen worden. Der Deutsche Pflegerat, der seit 11 Jahren konzentriert die Interessen der Berufsgruppe Pflege vertritt, soll jedoch zu Anhörungen hinzugezogen werden.

Ein Stundenlohn von 7,50 EUR für eine examinierte Pflegekraft ist ein Schlag ins Gesicht der engagierten Mitarbeiter der Pflege und eine politisch gewollte Fehlentscheidung zu Lasten der Pflegebedürftigen und Angehörigen. Es geht den Arbeitgebern und der Politik nur um die Absenkung der Personalkosten. Gleichzeitig wird von den Pflegeberufen einen höhere Qualifikation verlangt und eine stärkere Einbindung in die Gesamtleistungen für die Pflegebedürftigen.

Grundsätzlich stellt sich die Frage, ob es für eine so hoch qualifizierte Berufsgruppe überhaupt eine Mindestlohn-Diskussion geben sollte, v.a. auch deshalb, weil die Ausbildungsanforderungen für den Beruf Pflege immer größer werden. Die DGVP sieht die Gefahr, dass sich immer weniger Menschen für den Beruf der Pflege interessieren und es somit zur stärkeren Ausweitung des Mangels an qualifizierten Mitarbeitern zur Versorgung der Patienten kommen wird.

Jetzt im Wahlkampf und bei der Bildung der neuen Koalition sollte diese Thematik öffentlich diskutiert werden, um die bestehende destruktive Entwicklung zu stoppen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten e.V. (DGVP) Pressestelle Lehrstr. 6, 64646 Heppenheim Telefon: (06252) 94298-0, Telefax: (06252) 94298-29

NEWS TEILEN: