Pressemitteilung | Bundesverband Möbelspedition und Logistik e.V. (AMÖ)

Millionen durch Missmanagement beim Möbelhandel "verwirtschaftet"

(Hattersheim) - Der Ärger über das Warenannahmemanagement beim Möbelhandel ist unter den Möbelspediteuren auf dem Siedepunkt. Seit dem 1. September 2001 fordern einige Möbeleinkaufsverbände die 2-Fahrerbesatzung, "... anderenfalls sehen wir uns gezwungen, in Zukunft die Annahme zu verweigern...", stellen die betreffenden Einkaufsverbände lapidar fest.

Der Bundesverband Möbelspedition (AMÖ) e.V., in dem die Handelsmöbelspeditionen zusammengeschlossen sind, hat mit einem Protestschreiben auf diese nicht zu akzeptierende Ankündigung reagiert.

Seit Jahren ist das Problem der Wartezeiten an den Rampen der Möbelhändler bekannt, ohne dass, trotz wiederholter Zusagen, eine Besserung eingetreten ist. Selbst das im HGB § 412 den Möbelspediteuren zugebilligte Standgeld bei längeren Wartezeiten hat sich nicht positiv ausgewirkt.

Mit der jüngsten Ankündigung, die einer ungerechtfertigten Androhung gleichkommt, wälzen die betreffenden Einkaufsverbände aufgrund ihrer Marktmacht - der größte Einkaufsverband mit nur 12 Mitgliedern repräsentiert allein rd. 9 Mrd. DM Jahresumsatz - nicht nur ihre mangelnde Fähigkeit oder Bereitschaft, die Warenannahme zu organisieren, auf das schwächste Glied der logistischen Kette ab. In der Lagerlogistik des Möbelhandels werden Stellen abgebaut, während die verbleibenden Entladetätigkeiten den Möbelspediteuren aufgebürdet werden.

Wie die AMÖ ermittelte, kosten Standzeiten beim Möbelhandel die Speditionsunternehmen jährlich Millionenbeträge. Darüber hinaus ist keine sinnvolle und effiziente Tourenplanung mehr möglich, weil durch die langen Wartezeiten die nachfolgenden Touren terminlich nicht mehr eingehalten werden können.

Hintergrund dieser immer kritischer werdenden Lage ist der fast gnadenlose Wettbewerb im Möbelhandel und der damit verbundene Konzentrationsprozess. Inzwischen stellt sich für die AMÖ auch die damit zusammenhängende Frage, ob die großen Marktführer unter den Einkaufsverbänden noch dem Ziel des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen gerecht werden. Ursprünglich wurden die Einkaufsverbände als Einkaufskooperationen beim Bundeskartellamt angemeldet, um als solche "...die Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen zu verbessern".

Die AMÖ hatte bereits im vergangenen Jahr mit ihrer Internetseite und einer entsprechenden Datenbank Voraussetzungen für ein optimales Warenannahmemanagement geschaffen. Aber auch dieser Aufwand muss ins Leere gehen, wenn im Möbelhandel bei einigen nicht unmaßgeblichen Unternehmen und deren Verbänden keine Bereitschaft besteht, ein vorwiegend organisatorisches Problem zulösen. Nicht zuletzt leiden aber auch unter einem derartigen Missmanagement diejenigen Möbelhändler, die ihre eigene Lagerlogistik im Griff haben.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Möbelspedition (AMÖ) e.V. Schulstr. 53 65795 Hattersheim Telefon: 06190/989812 Telefax: 06190/989820

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