Pressemitteilung | Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) - Hauptstadtbüro

Milchkrise / Möllenberg: Vernichtung von Lebensmitteln beenden!

(Berlin) - "Das ewige Hin und Her zwischen Brüssel und Berlin, um eine Lösung in der Milchkrise zu finden, schadet allen Beteiligten - nicht nur den Milchbauern, auch der Milchindustrie und ihren Beschäftigten und letztlich auch den Verbrauchern. Es ist völlig unverständlich, dass die Agrarminister von Bund und Ländern die von der EU-Kommission eröffnete Möglichkeit der Regelung der Milchquoten und nationale Alleingänge ablehnen und gleichzeitig von der EU weitere Schritte zur Unterstützung der Milchbauern fordern. Die Milchpreisbindung in Frankreich und Spanien zeigen, dass durchaus nationale Lösungen möglich sind." Das hat Franz-Josef Möllenberg, Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), vor der Eröffnung des Weltmilchgipfels 2009 am Sonntag (20. September 2009) erklärt. Notwendig seien schnelle Hilfen und kein politisches Lavieren, um der derzeitigen Vernichtung von Lebensmitteln und enormen Werten in der gesamten Lebensmittelkette Einhalt zu gebieten.

Scharf kritisiert hat Möllenberg die neue Runde der Preissenkungen im Lebensmitteleinzelhandel - allen voran bei den Discountern. Erwiesenermaßen ändern sich damit die Marktanteile der Discounter überhaupt nicht. Der Druck auf die Industrie hingegen und damit auf die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten steige. Dringend notwendig sei die "eingehende Prüfung der Versorgungskette für Milchprodukte", wie die EU-Kommission angemahnt habe. Die von Bundesministerin Ilse Aigner initiierten "Runden Tische" seien bisher ohne Ergebnis geblieben. Die Nachfragemacht des Lebensmitteleinzelhandels und der Discounter verhindere eine nachhaltige Entwicklung, in der das Soziale und Ökologische berücksichtigt werde.

"Die Gedanken von Herbert Appel, Betriebsratesvorsitzender von Edelweiß im Allgäu, zur Zukunft der Milchwirtschaft sollten sich die Politiker und Lebensmittelhändler hinter den Spiegel stecken", empfiehlt Möllenberg:

"Gezwungen werden muss der Handel zu einem neuen Sinneswandel.
Ist der Bauer dann ein Schlauer und wirtschaftet wieder viel genauer
und lässt sich nicht mehr so leicht entzweien, dann hilft das auch den Molkereien!"

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Hauptstadtbüro Dr. Karin Vladimirov, Pressesprecherin Luisenstr. 38, 10117 Berlin Telefon: (030) 288849693, Telefax: (030) 288849699

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