Pressemitteilung | European Milk Board (EMB)

MilcherzeugerInnen fehlen über 15 ct/kg zur Kostendeckung / Aktuelle vierteljährliche Milcherzeugungskosten in Deutschland publiziert

(Brüssel) - Laut der vierteljährlich aktualisierten Kostenstudie des Büros für Agrarsoziologie und Landwirtschaft (BAL) sind die Milcherzeugungskosten - mit aktuellem Stand Juli 2020 - weiter gestiegen, während für den gleichen Zeitraum der durchschnittliche Auszahlungspreis gesunken ist. Im Vergleich zu Januar 2020 gingen die Produktionskosten um über einen Cent nach oben und betrugen im Juli 46,95 ct/kg. Der Milchpreis sank um genau zwei Cent und lag Mitte 2020 bei nur 31,24 ct/kg. Die aktuellen Ergebnisse zeigen eine deutliche Unterdeckung von 33 Prozent.

Elmar Hannen, Milcherzeuger in Kleve sowie BDM- und EMB-Vorstandsmitglied, fasst die Situation im deutschen Milchsektor zusammen: "Im ersten Jahr nach der Sektorstrategie von Bauernverband, Milchindustrie-Verband (MIV) und Deutschem Raiffeisenverband (DRV) lässt sich keinerlei Besserung am Milchmarkt erkennen. Die Stellung der Erzeuger hat sich eher verschlechtert. Die Kosten sind für den Produzenten durch höhere Anforderungen und durch die Dürre zusätzlich gestiegen. Diese Erhöhung kann nicht weitergegeben werden und wird somit komplett vom Erzeuger getragen. Die bisher schon bestehende Kostenunterdeckung wird dadurch weiter erhöht. Ohne Kriseninstrumente kommen wir aus der Situation nicht heraus und werden weiter Betriebe verlieren." Laut dem deutschen Milcherzeugerverband BDM bedarf es daher dringend einer eigenen Branchenorganisation Milch.

Quelle und Kontaktadresse:
European Milk Board (EMB) Pressestelle Rue de la Loi 155, 1040 Brüssel Telefon: (0032) 2808 1935, Fax: (0032) 2808 8265

(tr)

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