Pressemitteilung | Deutscher Bauernverband e.V. (DBV)

Milchbörse: Milchquotenpreise ziehen deutlich an

(Bonn) - Der fünfte Handelstag mit Milchquoten am 30. Oktober 2001 stand ganz im Zeichen von steigenden Quotenpreisen. Der Höchstpreis wurde in der Oberpfalz (Bayern) mit 2,13 D-Mark je Kilogramm Milchquote ermittelt. Fast wie ein „Schnäppchen“ wirkt dagegen der in Brandenburg erzielte Quotenpreis von 0,80 D-Mark je Kilogramm Milchquote.

Damit setzten sich die enorme Preisunterschiede zwischen den Regionen auch bei der fünften Milchbörse fort. Dies gilt zum einen für die alten und neuen Bundesländer. Zum anderen fällt eine erhebliche Streuung der Quotenpreise innerhalb der alten Bundesländer (Oberpfalz: 2,13 D-Mark, Reg.-Bez. Karlsruhe: 1,06 D-Mark) auf. Besonders groß sind die Preisunterschiede in den sieben Übertragungsgebieten in Bayern (Höchstpreis: 2,13 D-Mark, niedrigster Preis: 1,26 D-Mark in Unterfranken) und den vier Übertragungsgebieten in Baden-Württemberg (Höchstpreis: 1,66 D-Mark in Tübingen, niedrigster Preis: 1,06 D-Mark in Karlsruhe).

Bemerkenswert ist, dass das Handelsvolumen deutlich angestiegen ist und eine neue Rekordhöhe erreicht hat. Erstmals wurden fast 100 Millionen kg Milchquote gehandelt. Damit hat sich die Handelsmenge gegenüber dem letzten Börsentermin im Juli 2001 nahezu verdoppelt. Die Zahl der Anbieter von Milchquote ist um fast 100 Prozent auf ca. 3.600 gestiegen. Die Anbieter lagen mit ihren Preisforderungen so, dass 99 Prozent der Anbieter erfolgreich ihre Quote verkaufen konnten. Erste Analysen der Ergebnisse machen deutlich, dass erneut die Nachfrager preisbestimmend waren. Die Nachfrage nach Milchquote wurde wesentlich von dem derzeit hohen Milchpreisniveau und der sich abzeichnenden Überlieferung der Milchquote bestimmt.

Der Deutsche Bauernverband wird sich mit Nachdruck dafür einsetzten, dass die Bundesratsinitiative zur Veränderung der Zusatzabgaben-Verordnung zum nächsten Handelstermin am 01. April 2002 in den zentralen Punkten umgesetzt ist. Dazu gehört vor allem die Einführung eines Preiskorridors, um extreme Nachfragegebote ausschließen zu können. Allerdings bleibt die Milchbörse auch dann ein Marktinstrument, bei dem vornehmlich Angebot und Nachfrage den Börsenverlauf und damit die Milchquotenpreise bestimmen.

Die einzelnen Ergebnisse des fünften Handelstermins sind im Internet unter www.bauernverband.de abrufbar.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bauernverband e.V. (DBV) Godesberger Allee 142-148 53175 Bonn Telefon: 0228/81980 Telefax: 0228/8198205

NEWS TEILEN: