Mietendeckel mit negativen Auswirkungen auf die Bauwirtschaft / Senat plant keine Verstärkung des Wohnungsbaus bei öffentlichen Gesellschaften
(Berlin) - "Wir erwarten mit dem Inkrafttreten des Mietendeckels einen Auftragseinbruch bei der Bauwirtschaft in der Hauptstadtregion", sagt Dr. Manja Schreiner, Hauptgeschäftsführerin der Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg. Sowohl bei der Sanierung und Modernisierung als auch beim Neubau kündigt die Berliner Wohnungswirtschaft nahezu einhellig erhebliche Investitionssenkungen an. Dies wird durch die aktuelle Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen der freien Immobilien- und Wohnungswirtschaft (BFW) bestätigt.
Schreiner weiter: "Aus unserer Sicht kann die Wohnungssituation in der Stadt nur durch die verstärkte Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und nicht durch einen Mietendeckel entschärft werden. Vielmehr wird der Mietendeckel zu einer Verlagerung von Wohnungsinvestitionen in andere Bundesländer führen. Dies haben die jüngsten Umfragen unter den Firmen der Wohnungswirtschaft gezeigt."
Darüber hinaus will der Berliner Senat die mit dem Mietendeckel gewollte "Atempause" offenbar nicht zu einer planvollen und stetigen Verstärkung des Wohnungsbaus der sechs städtischen Wohnungsbaugesellschaften nutzen. Dies wird in seinem heutigen Bericht im Hauptausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses sichtbar. Damit wird der Auftragsrückgang aus dem privaten Sektor nicht durch eine vergleichbare Auftragssteigerung der öffentlichen Wohnungsbaugesellschaften ausgeglichen.
Um eine Entspannung auf dem Wohnungsmarkt der Hauptstadt zu erreichen, fordert die Fachgemeinschaft Bau die systematische Identifizierung und Nutzung von Flächen für den Wohnungsbau. Ebenso müssen die Genehmigungs- und Vergabeverfahren durch signifikante Vereinfachungen und erheblichen Personalaufwuchs in den zuständigen Verwaltungen beschleunigt werden. Auch die Baukosten können durch eine kritische Überarbeitung der Auflagen gesenkt werden.
Quelle und Kontaktadresse:
Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg e.V.
Claudia Kintscher, Pressesprecherin
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