"Metalltarifrunde: Zu hoher Lohnabschluss ist schwere Hypothek auf die Zukunft
(Köln) - Anlässlich der heute ergangenen Forderungsempfehlung des IG Metall-Vorstands kritisierte Wolfgang Reß, Hauptgeschäftsführer von kölnmetall: "Die Forderung nach 6 Prozent mehr Lohn bringt unsere Firmen über die Grenzen der Belastbarkeit". Ein zu hoher Lohnabschluss sei "eine schwere Hypothek auf die Zukunft". Das Geld fehle dann für die entscheidenden Herausforderungen der Branche: "Die Umsetzung von Industrie 4.0 in unseren Betrieben und der Strukturwandel in der Automobilindustrie erfordern massive Investitionen in Köpfe und Maschinen, um fit für die Zukunft zu sein."
Mit ihrer übertriebenen Lohnpolitik bedrohe die IG Metall die Wettbewerbsfähigkeit der Metallunternehmen und stelle die Sozialpartnerschaft auf eine harte Probe. "Unsere Unternehmen wollen auch morgen noch erfolgreich am Standort Deutschland produzieren", ergänzte Reß. Das gehe aber nur mit einer zukunftsgerichteten Tarifpolitik. Ein Rückfall in alte Rituale sei dagegen "Gift für den Standort" und treibe die Firmen aus der Tarifbindung.
Hinsichtlich der Forderung nach einem individuellen Anspruch auf Reduzierung der Arbeitszeit entgegnete Reß: "Es muss ein fairer Interessenausgleich gefunden werden, der beiden Seiten Rechnung trägt. Bereits heute macht der Fachkräftemangel unseren Firmen schwer zu schaffen. Ein Anspruch auf reduzierte Arbeitszeit verschärft die Situation nur." In vielen Betrieben würden außerdem schon heute individuelle Lösungen für Beschäftigte gefunden, um besonderen Lebenssituationen Rechnung zu tragen. Weiter mahnte Reß zu einer Rückkehr zum sozialpartnerschaftlichen Umgang der Tarifvertragsparteien, der sich beim Tarifabschluss 2016 in Köln bewährt habe."
Quelle und Kontaktadresse:
kölnmetall Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie Köln e.V. (AGV)
Saskia Dieke, Leiterin, Politik und Kommunikation
Herwarthstr. 18-20, 50672 Köln
Telefon: (0221) 579040, Fax: (0221) 5790455