Metallarbeitgeber gehen mit Skepsis in das neue Jahr
(Köln) - Große Veränderungen bei Arbeits- und Ausbildungsplätzen sind aber nicht geplant Mit Skepsis schauen die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie im Großraum Köln in das jetzt begonnene Jahr, große Einbrüche sind aber bisher ausgeblieben. "Die weltweite Konjunktureintrübung, bedingt vor allem durch die Staatschuldenkrise in Europa, den USA und Japan, ist inzwischen auch in unserer Region angekommen. Wir müssen feststellen, dass sich die aktuelle Geschäftslage bereits spürbar verschlechtert hat", erläuterte Wolfgang Reß, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes kölnmetall. "Nur noch jedes vierte Unternehmen bezeichnet sie als gut; vor einem Jahr waren es noch 17 Prozentpunkte mehr." Dementsprechend haben sich auch die Geschäfts-erwartungen für dieses Jahr verschlechtert. Gut jedes zweite Unternehmen gibt an, sie seien gleich schlecht oder schlechter geworden. Anfang 2012 waren es hingegen nur 36 Prozent. "Dazu tragen zu fast gleichen Teilen die Entwicklung der Auftragslage aus dem Inland und aus dem Ausland bei", führte Reß aus. "Die Inlandsnachfrage wird von rund 55 Prozent der Unternehmen als gleich schlecht oder schlechter bewertet, bei der Auslandsnachfrage waren es 48 Prozent."
Bei der Ertragslage macht sich diese Entwicklung gleichfalls bemerkbar, wenn auch bisher nicht ganz so stark wie bei der Auftrags- und der Geschäftslage. 48 Prozent bezeichnen ihre Ertragslage als befriedigend, etwas mehr als vor einem Jahr. Allerdings berichtet jedes vierte Unternehmen von einer schlechten Ertragslage, das sind 5,5 Prozentpunkte mehr als zwölf Monate zuvor. Dies spiegelt sich auch in den Ertragserwartungen wider, die sich gleichfalls geringfügig verschlechtert haben. Zurückhaltung ist jedoch bei den Investitionen zu beobachten. 26 Prozent und damit doppelt so viel wie vor einem Jahr wollen Kürzungen vornehmen.
"Unsere Unternehmen zeigen, dass sie Lehren gezogen haben aus der erfolgreich gemeisterten Krise des Jahres 2009. Gut zwei Drittel wollen die Zahl der Mitarbeiter unverändert lassen, knapp ein Viertel will sogar Neueinstellungen vornehmen", ergänzte Reß. Diese Werte seien nur geringfügig schlechter als vor einem Jahr. Die Zahl der Unternehmen, die Kurzarbeit einführen oder Entlassungen vornehmen wollen, hat sich zwar vervierfacht (auf 14,9 Prozent)
bzw. fast verfünffacht (auf 8,5 Prozent), allerdings ausgehend von einem sehr niedrigen Niveau. Zugleich sank der Anteil der Unternehmen mit Mehrarbeit um gut 40 Prozent auf 10,6 Prozent.
Ausbildung wird bei den Unternehmen weiterhin sehr groß geschrieben. "Wir verzeichnen schon seit Jahren, dass 70 Prozent und mehr unserer Mitglieder die Zahl der Ausbildungsplätze unverändert lassen wollen. Das zeigt das Bemühen, die Zukunftsfähigkeit weiter zu steigern. Zugleich bieten sich für die Jugendlichen gute Perspektiven für ihre berufliche Entwicklung", betonte Reß. Die Zahl der Unternehmen mit einer Zu- bzw. Abnahme der Zahl der Ausbildungs-stellen halten sich die Waage.
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