Metall- und Elektro-Industrie leidet unter Investitionszurückhaltung in Deutschland
(Frankfurt am Main) - Die Krise in der hessischen Metall- und Elektro-Industrie (M+E) ist neben der geschwächten Wettbewerbsposition auf den Weltmärkten auch auf die Investitionszurückhaltung in Deutschland zurückzuführen. „Die inländische Nachfrage nach Investitionsgütern, wie z. B. Produktionsanlagen, Maschinen oder elektronischen und elektrischen Ausstattungen aus der hessischen M+E-Industrie war in den ersten acht Monaten des Jahres 2024 rund 25 Prozent niedriger als im Vorjahr. Der Ampel ist es in den vergangenen drei Jahren nicht gelungen, die dringend notwendigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Investitionen auf den Weg zu bringen und für Stabilität zu sorgen. Dazu wirken das Hin und Her nach dem Regierungs-Aus und die Unwägbarkeiten hinsichtlich des Wahlausgangs und einer neuen Regierungsbildung wie Betäubungsmittel auf das ohnehin geschwächte Investitionsklima“, so Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer von HESSENMETALL.
Pollert fügte hinzu, dass die Unternehmen aufgrund des schwachen Umfelds auch selbst zurückhaltend bei Investitionen seien. „Aus unserer Herbstumfrage geht hervor, dass inzwischen mehr als jedes vierte Unternehmen der hessischen M+E-Industrie auch die eigenen Investitionen als zu gering einschätzt. 30 Prozent der Unternehmen erwarten zudem, dass die eigenen Investitionen in den nächsten sechs Monaten sinken werden. Neben der aktuell schwachen Position des Standorts an den Weltmärkten ist dies auch Ausdruck des fehlenden Vertrauens in die Grundausrichtung der Wirtschaftspolitik. Bei den Unternehmen herrscht auch weiterhin ein hohes Maß an Verunsicherung. Das hat verheerende Folgen: Fehlende Investitionen belasten nicht nur die Konjunktur, sondern verringern auch den Kapitalstock und damit das Potenzial für das zukünftige Produktions- und Produktivitätswachstum in Deutschland und Hessen. Besonders kritisch ist dies angesichts der großen Herausforderungen: Der demografische Wandel, die Digitalisierung und die Dekarbonisierung, aber auch die geopolitischen Sicherheitserfordernisse erfordern ohnehin ein hohes Tempo bei den Investitionen.“
Dirk Pollert unterstrich, dass eine neue Bundesregierung das Steuer möglichst schnell herumreißen müsse. „Die Misere völlig falscher wirtschaftspolitischer Weichenstellungen muss endlich beendet werden. Bürokratieaufbau, Überregulierung, teure Energiepreise und Rekordabgaben sind die Beschleuniger der Deindustrialisierung und wirtschaftlichen Stagnation für unser Land. Wir müssen den Standort endlich wieder attraktiv für Unternehmensinvestitionen machen und die globale Wettbewerbsfähigkeit unserer weltweit agierenden M+E-Industrie zurückgewinnen. Es ist allerhöchste Zeit.“
Quelle und Kontaktadresse:
(HESSENMETALL) Verband der Metall- und Elektro-Unternehmen Hessen e.V., Patrick Schulze, Geschäftsführer(in), Emil-von-Behring-Str. 4, 60439 Frankfurt am Main, Telefon: 069 95808-0, Fax: 069 95808-126
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