Metall-Arbeitgeber streben Arbeitszeitkorridor an Warnstreiks belasten die Unternehmen zusätzlich
(Köln) - Zu Beginn der Warnstreiks in der nordrhein-westfälischen Metall- und Elektroindustrie appellierte der Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie Köln eindringlich an die IG Metall, sich einem Kompromiss in der Frage der Arbeitszeit nicht weiter zu verschließen. Wir brauchen einen betrieblichen Arbeitszeitkorridor, der bis zu 40 Stunden geht, betonte Hauptgeschäftsführer Wolfgang Reß. Ob und in welchem Umfang dieser Korridor genutzt wird, sollte Gegenstand freiwilliger Vereinbarungen zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat sein. Auf betrieblicher Ebene sollte auch geklärt werden, ob und in welchem Umfang ein finanzieller Ausgleich gewährt wird, wenn mehr als 35 Stunden in der Woche gearbeitet werden sollte. Es sei jedoch nicht angestrebt, flächendeckend die Wochenarbeitszeit zu erhöhen.
Reß verwies darauf, dass die nunmehr beabsichtigte Regelung eine sinnvolle Weiterentwicklung der bereits durch den Tarifvertrag Beschäftigungssicherung vorhandenen Instrumente seien. Hier können vom Tarifvertrag abweichende Regelungen erst dann verhandelt werden, wenn es für das Überleben des Betriebs fast schon zu spät ist. Es müsse frühzeitiger reagiert werden können auf branchen- oder betriebsspezifische Situationen. Hier seien in erster Linie die Betriebsparteien selbst gefordert.
Wie die heutige Verhandlungsrunde in Gelsenkirchen gezeigt habe, sei die Sicherung von Arbeitsplätzen oberstes gemeinsames Ziel von Gewerkschaften und Arbeitgebern. Daher müsse über neue tarifliche Möglichkeiten nachgedacht werden. Ein Aspekt sei dabei auch die dringend erforderliche Senkung der Arbeitskosten.
Die Warnstreiks nannte Reß kontraproduktiv. Die im Dezember 2003 abgeschlossenen Tarifverhandlungen zum neuen Entgeltrahmen hätten gezeigt, dass auch neue Wege in der Tarifpolitik möglich seien.
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