Messewirtschaft: Wir brauchen 3G
- Branche fordert maximale Planungssicherheit statt neuer Beschränkungen
- 2G schließt viele ausländische Messebesucher aus
- AUMA fordert Bundesregierung auf, WHO-Impfstoffe anzuerkennen
(Berlin) - Angesichts neuerlicher Verschärfungen von Corona-Beschränkungen fordert die deutsche Messewirtschaft von der Politik in Bund und Ländern maximale Planungssicherheit für die Branche. Neben Geimpften und Genesenen müssten auch weiterhin negativ getestete Aussteller und Besucher an Messen teilnehmen können. Gerade in Deutschland, das zwei Drittel aller internationalen Weltleitmessen ausrichtet, sei 3G entscheidend. Impfstoffe wie Sinovac und Sinopharm sind in Deutschland bislang nicht anerkannt. Die damit geimpften Menschen gelten hierzulande als ungeimpft.
- Jörn Holtmeier, Geschäftsführer des Verbandes der deutschen Messewirtschaft AUMA: "Die USA machen es uns ab Montag vor: Sie erkennen nahezu alle verfügbaren Impfstoffe und damit die Liste der Weltgesundheitsorganisation an. Die Messebranche in Deutschland fordert die Bundesregierung auf, die WHO-Liste der Covid-Impfstoffe ebenfalls zügig anzuerkennen. Der Erfolg vieler Messen in Deutschland hängt an der Teilnahme ausländischer Besucher und Aussteller, die Impfschutz besitzen, der hier aber nicht anerkannt ist. Eine verpflichtende 2G-Regelung wäre ein Bärendienst für den Messeplatz Deutschland, der wegen seiner Internationalität bislang an der Weltspitze steht."
Erst seit September sind in allen 16 Bundesländern Messen unter strengen Hygienekonzepten wieder möglich. Bis dahin war die Branche seit März 2020 fast durchgehend zum Stillstand gezwungen. Dadurch entstanden ist bislang ein gesamtwirtschaftlicher Schaden von über 42 Milliarden Euro in der Messewirtschaft selbst, aber auch in der mit Messen verbundenen Hotellerie, Gastwirtschaft und Transportbranche.
Bis Ende des Jahres sind noch gut 40 Messen geplant. Die Messen in Deutschland registrierten im September und Oktober starke internationale Beteiligungen. Herausragend waren Fachbesucher aus fast 170 Ländern bei der Ernährungsmesse Anuga in Köln, aus mehr als 100 Staaten auf der Frankfurter Buchmesse und aus mehr als 90 Ländern bei der Energiemesse The Smarter E in München. 2018 wie 2019 kamen die meisten ausländischen Fachbesucher (100.000) und Aussteller (17.000) aus China auf Messen nach Deutschland.
- Jörn Holtmeier: "Die Messewirtschaft braucht Planungssicherheit und 3G, um stabil durch diesen Herbst und Winter zu kommen. Noch besser sind Regelungen, die den Veranstaltungsprofis die Wahl zwischen 3G, 2G und ähnlichen Hygienekonzepten überlassen. Messen besuchen vor allem geimpfte Menschen. Deren Anteil liegt deutlich über dem Schnitt in Deutschland. Was wir nun wirklich nicht brauchen, sind Debatten, die den Messe-Neustart behindern und die ganze Branche verunsichern. Messen sind der Treffpunkt, um die Erholung der Wirtschaft voranzutreiben."
Normalerweise finden in Deutschland jährlich etwa 350 Messen statt, die über 28 Milliarden Euro erwirtschaften. Über 230.000 Menschen sind im Messeumfeld beschäftigt.
Quelle und Kontaktadresse:
Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V. (AUMA)
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