Pressemitteilung | FIAN Deutschland e.V.

Menschenrecht auf Wasser soll Wasserpolitik bestimmen / „Brot für die Welt“ und FIAN stellen in Genf Bericht über Verstöße in Indien vor

(Genf) - Die evangelische Hilfsaktion „Brot für die Welt“ und die internationale Menschenrechtsorganisation „FIAN“ haben verstärkte Anstrengungen für eine bessere weltweite Trink- und Abwasserversorgung gefordert. Menschenrechtskriterien müssten künftig zur Richtschnur für internationale und nationale Investitionen im Wasserbereich gemacht werden, erklärten sie bei der Vorstellung des ersten Untersuchungsberichtes zu Verletzungen des Rechts auf Wasser. Der Bericht wurde am Rande der Sitzung der Menschenrechtskommission in Genf den Sonderberichterstattern der Vereinten Nationen zum Recht auf Nahrung, Jean Ziegler, und zum Recht auf angemessenes Wohnen, Miloon Kothari übergeben.

Gerade Investitionen von Weltbank und bilateraler Entwicklungszusammenarbeit müssten vorrangig und gezielt den ärmsten Ländern und Bevölkerungsgruppen zu Gute kommen, erklärten „Brot für die Welt“ und FIAN. Dies sei gegenwärtig noch nicht der Fall. Das Menschenrecht auf Wasser müsse künftig die internationale Wasserpolitik leiten, damit die Zahl der 1,2 Milliarden Menschen ohne Zugang zu sauberem Wasser bis 2015 halbiert und damit das Millenniumsziel erreicht werde. Die Bevölkerung müsse stärker als bislang an der Wasserpolitik beteiligt werden, forderte Danuta Sacher von „Brot für die Welt“. Noch immer werde zu oft hinter verschlossenen Türen verhandelt. Dem Wasserbedarf von Landwirtschaft und Industrie werde weitaus stärker Rechnung getragen als den Bedürfnissen der armen Bevölkerungsgruppen.

Dies habe die Recherchereise („Fact Finding Mission“) von „Brot für die Welt“ und FIAN in Indien gezeigt. Während der Reise wurden Verletzungen des Menschenrechtes auf Wasser in verschiedenen Regionen des Landes untersucht und dokumentiert. Dazu zählt unter anderem die Privatisierung der Wasserversorgung in Neu Delhi, die Auswirkungen des Bauxitabbaus auf die Wasserversorgung in Orissa sowie die Gefährdung des Trinkwassers durch industrielle Produktionsanlagen.

Die Teams waren international zusammengesetzt, um einen Erfahrungsaustausch in der Netzwerk- und Lobbyarbeit zu bewirken. „Gegenüber der Menschenrechtskommission möchten wir deutlich machen, wie gut sich der erst kürzlich verabschiedete Kommentar zum Recht auf Wasser als Orientierung für die Untersuchungskommission bewährt hat“, betonte Michael Windfuhr von FIAN. „Die darin aufgeführten rechtlichen Verpflichtungen, die Staaten einhalten müssen, um für ihre Bevölkerung das Recht auf Wasser sicher zu stellen, hat eine exakte Beschreibung der Probleme und Defizite ermöglicht. Für die Anerkennung des Kommentars durch Regierungen muss noch geworben werden.“ „Fact Finding Missions“ in weitere Länder sollen folgen.

Quelle und Kontaktadresse:
FIAN e.V. Internationale Menschenrechtsorganisation für das Recht sich zu ernähren Michael Windfuhr, Presseabteilung Overwegstr. 31, 44625 Herne Telefon: 02323/490099, Telefax: 02323/490018

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