"Meltdown" und "Spectre": Was Anwender jetzt tun müssen / Unternehmen eher von Chip-Sicherheitslücke betroffen als Verbraucher / DsiN: Zielgruppengerechte Bürgeraufklärung zu IT-Sicherheit verstärken / Anwender sollten Aufklärungsangebote wahrnehmen
(Berlin) - Eine Sicherheitslücke in Prozessoren von IT-Geräten wie Smartphones und PCs gefährdet weltweit die Datensicherheit von Millionen betroffener Nutzer. Der Verein Deutschland sicher im Netz (DsiN) rät zu erhöhter Vorsicht, warnt aber vor Panik.
DsiN-Geschäftsführer Dr. Michael Littger erklärte dazu heute: "Aus unserer Sicht können vor allem Unternehmen ins Visier von Angreifern geraten. Über das Angriffsszenario namens Spectre könnten Programme ausgespäht werden, ohne dass dies bislang durch Software-Updates verhindert werden kann. Allerdings ist diese Vorgehensweise relativ aufwändig, so dass diese eher als gezielte Angriffe gegen Unternehmen zu erwarten sind." DsiN empfiehlt in jedem Fall allen Anwendern, auf aktuelle Updates ihrer Betriebssysteme zu achten und diese einzuspielen, sobald sie von Herstellern bereitgestellt werden.
Aus Sicht von DsiN ist entscheidend, dass bestehende Angebote zur Sicherheit im privaten und beruflichen Umfeld künftig verstärkt in Anspruch genommen werden. "Es gibt heute schon passende Angebote für unterschiedliche Bedarfe - Senioren, Berufsschüler oder Mittelständler." Hier werden Grundlagen zur sicheren Nutzung des Internets im Dialog vermittelt und IT-Schwachstellen erläutert.
Laut DsiN zeigen die aktuellen Vorfälle erneut, dass Aufklärungsarbeit für die sichere Nutzung digitaler Technologien und Angebote einen höheren Stellenwert braucht. "Wir glauben, dass dies ein Schwerpunkt der nächsten Legislaturperiode werden muss, um die sichere Nutzung des Internets voranzutreiben", so Littger weiter.
Als Plattform unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums des Innern betreibt DsiN selbst eine Vielzahl von Aufklärungs- und Informationsangeboten:
- Der Digital-Kompass im Verbund mit dem Seniorenbundesverband BAGSO befähigt Menschen in der Seniorenarbeit zur Vermittlung von alltagsrelevantem Schutzwissen im Dialog.
- Die App DsiN-Sicherheitsbarometer (SiBa) in Kooperation mit dem BSI, dem BKA und Unternehmen der Digitalwirtschaft gibt Mitarbeitern und Verbrauchern regelmäßig Praxistipps zu aktuellen Sicherheitsvorfällen.
- Für kleine und mittlere Betrieben bietet die Workshopreihe IT-Sicherheit@Mittelstand mit dem DIHK ein Veranstaltungsformat für die Praxis von Geschäftsführern und IT-Leitern.
- Das Bildungsangebot Bottom-Up wiederum befähigt bereits Auszubildende, relevantes Schutzwissen in ihre Betriebe weiterzutragen und im Arbeitsalltag zu integrieren.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutschland sicher im Netz e.V.
Anita Möllering, Referentin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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